Die Farbe meiner Erinnerungen

Wie fühlen sich Erinnerungen an?
Stelle in letzter Zeit immer wieder fest, wenn ich mich an vergangene Tage erinnere, wie sich die Farbe in meinen Erinnerungen ändert.
Das, was noch nicht so weit zurück liegt, fühlt sich oft so an als wäre es erst gestern passiert oder auf jeden Fall ist es zeitlich schon viel weiter weg, als es sich fühlt.
Ganz alte Erinnerungen hingegen, strahlen mich einfach nur hell und weiß an und haben eine totale Zeitlosigkeit. Passiert ja, Vergangenheit auch, aber dennoch so weit weg, das sie schon irgendwie außerhalb meines Erinnrungsstrom liegen. Wie vollendete Kapitel in meinem Leben stehen sie nicht da wie Dinge, die ich gerade erst erlebt habe, sondern wie weggeheftet aber dennoch nicht verblasster als eine aktive Erinnerung.
Und die Emotionalität in dieser so strahlenden Erinnerung ist so überwältigend und rein positiv als wäre im Laufe der Zeit alles schlechte von diesem Moment abgefallen und nur die reifen Früchte übriggebliebene sein.
So wirken auf mich diese fernen Momente, die sich weniger als aktive Erinnerung anfühlen, sondern eher wie entfernte Sonnen, die einen auch durch noch so weite Entfernungen trotzdem noch blenden können, fast übersinnlich öder göttlich an. Als wäre der persönlich so wichtige Moment in der Vergangenheit zu reiner Energie zerfallen abzüglich jeder schweren Emotion und ohne Zweifel und Ballast.
Diese Wahrnehmung meiner eigenen (mehr als 20 Jahre entfernten Erfahrungen) ist für mich neu. Habe ich bisher Erinnerungen immer gleich wahrgenommen habe ich nun dafür zwei Qualitätsstufen.

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