Die Tour de France ist weg

Heute ist ein Tag an dem ich noch keinen weiteren Dopingfall vom Radsport der Tour de France gehört habe ,aber der Tag ist ja auch noch jung.

Gestern hingegen hörte ich zu meinem Erstaunen ,das ARD und ZDF (trotz schon gezahlter Senderechte) darauf verzichten werden ,von der Tour zu berichten und sich demonstrativ zurück zu ziehen.

Ich finde das ist eine gute Idee.

Nichtnur weil ich mich immer wieder frage ,warum wir 2 Sportsender empfangen und auf ARD und ZDF Sport gucken müssen ,sondern weil ich es gut finde das hier mal ein Massenmedium einen Anfang macht.

Sicherlich werden die treuen Fans die Tour de France weiterhin im Eurosport sehen können aber mit der Blockade der öffentlich Rechtlichen könnte die Tour ein bisschen aus dem deutschen Allgemeininteresse rutschen und mit weniger Verbreitungsmöglichkeiten werden auch die Sponsoren mit der Tour über fehlende Werbewirkung sprechen ,wenn es sogar schon Boykottsysteme gibt.

Außerdem kann man (nach solch einem Schritt) keine werbetechnische Planungssicherheit bei der Tour de France mehr feststellen.

Es ist nun völlig offen ,was noch ans Tageslicht gelangt und wie sich die Tour weiter in den nächsten Jahren verkaufen wird.

Springen noch mehr ab?

Selbst die Deutsche Telekom denkt ganz laut und öffentlich über ihr Sponsoring bei der Tour nach.

Ein heikles Thema ,denn hier kann es sehr schnell eine Ketenreaktion geben ,der sich aber die zugedröhnte Veranstaltung selbst zuzuschreiben hat.

Vielleicht ist diese Tour de France schon seit Jahren ohne Aufputschmittel gar nicht mehr zu fahren ,zumindest nicht auf diesem Niveau?

Vielleicht hat hier das immer bessere Doping über die Grenzen der Machbarkeit des menschlichen Radfahrers hinweggetäuscht in dem es immer noch besser gibt..oder zumindest war das Mittel besser.

So haben wir also nicht warten müssen ,bis es uns allen „komisch“ vorkommt ,das die Radfahrer die Strecken schneller bewältigen können als ein PKW…schon voher ist das ganze Pharmanetz in sich zusammen gebrochen.

Eine gute Entscheidung von ARD und ZDF hier mal ein Zeichen zu setzen ,das man z.Z. hier keine Sportberichterstattung betreiben kann ,da kein sportlicher Wettkampf statt findet.

Nun entsteht ein großer Druck auf die Veranstalter ,da man nun aufpassen muß ,das der Boykott der Tour nicht zu modern wird und eher breit verspottet wird als ernst genommen.

Nach dem Schritt des deutschen Fernsehens sehe ich schon viele Köpfe in den PR Agenturen der Sponsoren rauchen ,wenn es darum geht abzuwägen wie lange man hier noch einen positiven Werbeeffekt hat und ab wann man einfach Gefahr läuft zu schnell mit einer Dopingveranstaltung in Verbindung gebracht zu werden.

So ist es nicht von der Hand zu weisen ,das im Hause Gerolsteiner ,schnell die Frage gestellt wurde ob sich klares gesundes Mineralwasser auf Rücken von Chemie-vollgepumpten Fahrern glaubhaft bewerben läßt.

Als Veranstalter würde ich den Schritt nach vorn wagen und einfach mal einfrühren ,das alle Fahrer vorm und nach dem Rennen ins Röhrchen zu pinkeln haben.

Wer dann erwischt wird ,war das letzte mal als Berufsfahrer in Frankreich….

Ein Dopingfall sollte kein „Hopla“ sein ,sondern der Gong zum Karriereende und einen schlechten Ruf für den Rennstall hinterlassen.

Ich bin mir sicher ,das viele abgewandte und Enttäuschte TV Zuschauer sofort wieder die Tur verfolgen würden ,wenn sie den Eindruck hätten den Fahrern würde hier echt das letzte abverlangt und man sie schwitzend kämpfen sieht und auch in Kauf nimmt ,das die Tour ein paar Tage länger braucht ,weil hier alle an ihre normalen köperlichen Grenzen gestoßen sind.

Das wäre menschlicher und würde viel sympatischer und auch werbewirksamer wirken ,als wenn hier Roboter lächelnd 5 Stunden Bergauf fahren und dabei noch Tuba spielen können und dann nur durch das Etappenende am Weiterrasen gehindert werden…

…in diesem Sinne..Danke fürs Lesen

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