Gedanken im September

Fast unbemerkt hat sich der September in meine Zeitwahrnehmung geschlichen und betätigt nun das, was sich witterungsbedingt schon ein paar Tage andeutet, der Sommer ist vorbei.
Auf den ersten Blick ein Wahnsinnssommer.Sehr lang, warm und intensiv, eigentlich genau so wie man ihn sich wünscht und trotzdem bin ich am Ende des Sommers irgendwie etwas über sein Ende betrübt.
So habe ich diesen Sommer viel zu wenig dazu genutzt, um in Ruhe im Garten meiner Eltern am Pool zu liegen und den Tag mit Lesen und baden zu verbringen und so für mich ein mentales Sommergefühl zu erzeugen und geniessen.
Stattdessen habe ich hunderte anderer Dinge getan, für die in einem normalen verregneten Sommer nichtmal ansatzweise in der Masse erlebbar gewesen wäre.
Rückblickend kann ich sagen, das in meinem Sommer in meinem Leben sogar sehr viel los war und sich die Erlebnisse nur so nahtlos abgelöst haben, wodurch mir diese Zeit nun subjektiv wahrscheinlich doch sehr kurz vorkommt.
Das Gefühl von ungenutzten Möglichkeiten schleicht sich ein, wenn ich daran denke, das ich in diesem Sommer kaum eine ruhige besinnliche Minute habe, sondern bin buchstäblich in voller Lebensaction durch diese Zeit gerannt.
Ich bin mir sicher, das das wieder einer dieser Sommer waren, an die ich, mir einem gewissen Abstand der Zeit, immer wieder denken und schwärmen werde.
Daher sollte ich zufrieden sein, das alles so gelaufen ist wie es ist, und das die ruhigen und besinnlichen Garten-Sommerzeiten jederzeit kommen werden, wenn das Leben im Tempo nachlässt und das diese Flut von Erlebnissen ein viel mehr ein Segen und eine Aufwertung meiner Zeit waren ,als das ich etwas verpasst hätte, was sich noch oft genug erleben läßt.
Wahrscheinlich bin ich mir über die tiefen Spuren noch nicht bewußt, die diese Zeit der letzten Monate in mir hinterlassen wird, in rein positiver Sicht.
Vielleicht war mein Sommer auch nur so ein einziger Rausch und deswegen bin ich mit dem Ende dieser Zeit etwas traurig, weil sich der Rücksprung in mein normales Leben wie eine langsame Kutschenfahrt anfühlt.

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