Meine Eltern

Ich will mal nicht lügen und behaupten ,dass ich eine schlechte Kindheit hatte an der es an irgendwas gefehlt hatte.

Nur glaube ich das meine Eltern noch sehr jung waren ,als ich dann auf die Welt kam und sie waren sich der Bedeutung das nun ein neues Leben beginnen sollte nicht so im klaren.

Meine Eltern waren dann zwar erstmal Eltern haben aber ihr Leben im Prinzip erstmal so weitergelebt ,wie sie es mochten.

Das bedeutet viele viele Partys mit vielen Leuten in einer realtiv kleinen Wohnung.

In Kinderaugen ist das ja erstmal richtig witzig ,wenn viele Leute da sind und die dann auch bis Früh um 6-7 Uhr am feiern waren.

Als Kleinkind gab es für mich schon wenig Regeln ,was das Schlafen angeht.Ich ging schlafen wenn ich meinte ich bin zu müde oder es kam nichts mehr im Fernsehen.

Auch sonst hielten es meine Eltern ,ein bisschen aus Überzeugung und ein bisschen aus Bequemlichkeit, mit der antiautoritären Erziehung.

Sowas kann sich dann später in der Pubertät ganz schön rechen ,wenn denn das Kind den Ton angibt und genau weis, wie es die Eltern zu handhaben hat.

Gut, ich habe daraus gelernt ,das diese Methode in diesen Auswüchsen meißt eine Sackgasse ist ,da jeder irgendwann seine Grenzen erfahren wird, nur ist es eben mit zunehmenden Alter immer schwerer diese dann auch zu akzeptieren.

Nun bin ich selber Vater und muß gestehen das ich mich heute mit meinen Schwiegereltern besser verstehe als mit meinen eigenen Eltern.

Punkt eins ist mein Sohn.

Als der Kleine auf der Welt war, konnten wir uns vor Besuchen und Hilfsangeboten kaum retten.

Auch wenn man die meiste Hilfe nicht benötigt ist es doch schön zu wissen ,das Helfende Hände bereit stehen.

Mit der Zeit haben dann die Besuche meiner Eltern nachgelassen (aber nur von meinen Eltern).

Wenn ich mir da meine Schwiegereltern zum Vergleich sehe ,dann sehe ich das da immernoch ein großes Interresse da ist und eine große Hilfsbereitschaft.

Vieles passiert dann so im guten Willen ,obwohl wir darauf nicht angewiesen sind aber es ist immer eine nette Geste.

Schleppt sich meine Schwiegermutter 2 mal in der Woche noch nach der Arbeit hier vorbei ,hat sie immer was im Gepäck…ein Windelpaket,ein kleines Spielzeug oder eine andere Kleinigkeit.

Was aber noch viel wichtiger ist, sie kann sofort umschalten und sich eine Stunde permanent um ihren Enkle kümmern und mit ihm Lieder singen oder spielen.

Für meinen Schwiegervater trifft das genauso zu.

Darüber hinaus ist er auch immer daran interressiert ,wie es uns geht und macht immer Vorschläge wie man uns das Leben noch einfacher machen kann.

Da kommen auch oft Angebote ,das sie den kleinen mal einen Tag zu sich nehmen und mit ihm was schönes unternehmen ,das meine Frau und ich mal einen Tag für uns haben.

Primär gehts mir hier aber am Elterlichen Interresse am Leben der eigenen Kinder und das der Enkelkinder.

Wenn ich von meinen Eltern rede ,dann müssen wir uns schon zu 95 Prozent mit Kind auf dem Weg zu ihnen machen (obwohl sie den gleichen Weg hätten ,wie meine Schwiegereltern).

Dann wird ersmal der Kleine begrüßt und dann nochmal und nochmal und nochmal und dann kommen wir.

Dann wird der kleine irgendwo hingesetzt und soll dann spielen und meine Eltern sitzen dann quasi im Halbkreis um ihn herum und beobachten ihn ,wie einen Affen im Zoo.

Interaktivität oder Initiative ist bei meinen Eltern nur schwer zu erkennen und wenn dann nur sehr gekünzelt.

Wenn sich wirklich mal mein Vater oder meine Mutter zu uns verirrt ,dann gibts für den kleinen Mann immer einen Streifen Schokolade und dann setzt man sich hin und guckt dem Kleinen zu.

Klar ,das sich da schnell ein Zustand bildet , das wir ,wenn wir mal schnell einen Babysitter brauchen, als erstes auf die Eltern meiner Frau zurückgreifen.

Erstens hat mein Sohn mit ihnen viel mehr Kontakt und zweitens können sie ihn auch beschäftigen und trösten.

In Wahrheit wollen meine Eltern aber zu meinen Schwiegereltern aufziehen und gleichstehen, was aber so nicht geht.

Wenn wir im Sommer einen Tag mal bei meinen Eltern sind ,dann kann mein Vater auch mal 20 min im Buddelkasten mit ihm spielen (naja zugucken) und dann ist er aber auch schon KO und meine Mutter muß dann übernehmen und spätestens in 30 min ist der Kleine wieder bei meiner Frau.

Meine Schwiegereltern haben schon ganze Tage mit ihm verbracht und das ohne jede Verschleißerscheinung.

So baut sich eine Bedarfssituation auf ,die immer mehr in Richtung Schwiegereltern geht und ich weis ,das bei meinen Eltern großes Interresse an ihrem Enkel ist ,aber das sie nicht bereit sind dafür einiges zu tun..Ein im Sessel lachender Opa ist für ein Kind immer uninteressanter als ein Opa der ihm die Welt erklärt.

Ich glaube auch ,das es irgendwann zu Mißstimmungen kommen wird, da der Kontakt sich nur in eine Richtung ausbaut.

Ich muß dazu sagen ,das ich der Meinung bin ,das meine Eltern in den letzten 6 Jahren extrem gealtert sind.

Aus meiner immer judendlich-sein wollenden Mama, ist eine alte Frau mit Oma Allüren geworden.

Auch mein Vater scheint mehr mit seinem eigenen Leben zu kämpfen um da noch so klar zu kommen ,wie vor 10 Jahren.

Wenn denn das Wochenende naht ,werbringen sie noch 10 Prozent davon ,wie in ihrem alten Leben mit kleinen Feiern oder in der Kneipe und die restlichen 90 Prozent findet man sie nur träge oder schlafend auf der Couch liegend.

Meine Schwiegereltern nutzen freie Wochenenden meißt um mit ihrem Enkel was zu unternehmen.

Altermäßig sind beide aber nichtmal so weit auseinander.

Aber das richtige Alter im Kopf hat wohl sehr wenig mit dem biologischen Alter zu tun.

Klar sollte ich mich nicht beschweren ,ich weis ,das jetzt jeder den Kopf schütteln muß ,der alleinerziehend dasteht und auf keinerlei Hilfe zählen kann.

Ich weis ,das das was ganz anderes ist und ich daher nicht meckern sollte ,aber irgendwie meckert doch jeder nur auf seinem Neveau.

Und meine Beanstandungen sind eben auf meiner Meckerebene und außerdem eh nicht änderbar und daher auch für meine Gedankendeponie gedacht.

Vielleicht meckern wir alle über unsere Eltern und werden dann im Alter genau so wie sie ,oder gar noch schlimmer.

In diesem Sinne…danke fürs Lesen.

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