Betriebsausflug

Gestern war kein normaler Tag, gestern hatten wir einen ganztägigen Betriebsausflug.
Einen (bezahlten) Tag mal nicht arbeiten, sondern mit den Kollegen mal privat ins Gespräch kommen und auch andere Mitarbeiter in anderen Bereichen kennen lernen, die sonst nicht im eigenen Umfeld arbeiten.
Ich finde dies eine gute Idee und war auch froh, über den „geschenkten“ Tag.
Am Ende dieses Tages komme ich dann doch ins Grübeln.
Wie oft und wie überstürzt wollte ich diese Firma schon verlassen und bin dann doch geblieben, weil mir wahrscheinlich der letzte Funken an Mut fehlte, mich in ganz neue Gewässer vorzuwagen.
Arbeitsplatz war für mich immer eine Sache von möglichst viel Geld in möglichst wenig Arbeitszeit zu verdienen (bekommen).
Wenn nicht hier, dann eben woanders.
Ich denke, so einfach ist das nicht.
Im Gespräch mit den Kollegen stellte ich für mich fest, das meine Kollegen irgenwie schon lange zu meinen Lebensbegleitern geworden sind.
Man sieht sich jeden Tag und dann den ganzen Tag über und meine Grenze zwischen Privatleben und Arbeitsplatz scheint eine Illusion.
Ich möchte nicht soweit gehen, mein Kollegium als „Familie“ zu bezeichnen, dennoch ist es eine Gruppe, zu der ich irgendwie dazugehöre und im Laufe der Jahre sind wir uns privater geworden, als ich das dachte.
Ein Arbeitsplatz ist und bleibt ein Arbeitsplatz an den ich regelmäßig erscheinen muß, um Geld zu verdienen, was es aber auch für mich sozial bedeutet, hatte ich bisher in keiner meiner Überlegungen mit einbezogen.

Comments are closed.