Ein Augenblick der Menschlichkeit

Bin ja täglich mit dem Auto in Berlin unterwegs und auch ich habe mich an das Stadtbild vieler Obdachlosen gewöhnt. Jeden Tag fahre ich immer wieder an den gleichen gescheiterten Existenzen vorbei. Heute war irgendwas anders. Ich sah Jemanden am Straßenrand hocken, in einem Schlafsack und total in sich zusammengesunken. Irgendwas gab mir die Aufgabe, an ihm nicht einfach so vorbei zu fahren, aber so schnell das ich schon vorbei war. Ich wendete um auszusteigen und um ihm etwas Geld zu geben. Als er sich erhob um sich zu bedanken , sah ich erst, das er bedeutend jünger und in einer bedeutend schlechteren Verfassung war als ich. Ein kleiner Moment der Menschlichkeit unf nun ein Tag der Nachdenklichkeit. Es bleibt das Gefühl, diesem Menschen, trotz gutem Willen nicht wirklich nachhaltig geholfen zu haben, aber was bleibt ist der kleine Moment der Menschlichkeit und das Grübeln, warum wir Menschen wie ihn, einfach so sitzen lassen , obwohl es offensichtlich ist, das es ihm nicht gut geht?

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