Ein trauriges Déjà-vu

Es ist nun gut sechs Jahre her, als mich die Nachricht erreichte, das eine Ex-Freundin von mir an Krebs verstorben sei. Auch wenn unsere gemeinsame Zeit schon sehr weit hinter uns lag, hatten wir sie trotzdem und natürlich war sie prägend, das mich ihr früher Tod doch irgendwie sehr mitnahm.
Vor dieser zweijährigen Beziehung, war ich vier Jahre lang mit einem anderen Menschen zusammen. Vier Jahre ist für die erste große Liebe schon eine recht lange und natürlich ebenso prägende Zeit und auch wenn die Beziehung irgendwann scheiterte, so blieb doch immer unsere Gemeinsame Zeit.
Unsere Leben gingen weiter, auch ohne den Anderen, aber das, was unsere Zeit mit uns gemacht hat, blieb in uns…hat und würde uns in diesem Leben immer verbinden. Eine gemeinsame Zeit und viele gemeinsame Erfahrungen, jeder bleibt irgendwie ein Teil im Herzen des Anderen, selbst dann wenn wir schon lange getrennte Wege gehen und seit längerem kein Kontakt mehr haben.

So hätte es auch bleiben können, jeder hat die Zeit in seiner Erinnerung, selbst wenn man nichts mehr miteinander zu tun hat. Doch gestern erreicht mich ein Brief ihres Mannes und schon da wusste ich, das dieser nichts Gutes bedeuten würde. Sie ist an Krebs erkrankt und nach einem Jahr Behandlung „austherapiert“ …und aufgegeben.
Sie ist ein Schatten ihrer selbst, kann nicht mehr gehen, kaum noch sprechen….ein Pflegefall im im letzten Stadion ihres Lebens. Und nun meldet sich also meine Vergangenheit bei mir und stellt mir die Frage..“Gibts noch was zu sagen oder fragen“..und ich weiß momentan noch gar nicht , wie ich diese neue Realität begreifen soll.

Der zweite Mensch , der mir mal sehr stark im Herzen war, verlässt vorzeitig die Bühne des Lebens. Ohne alt zu werden.
Und wieder habe ich das Gefühl, das meine eigenen Erinnerungen leerer werden, da wieder jemand geht, mit dem ich wichtige Erinnerungen teile.
So bleibe ich wieder allein mit gemeinsamen Erinnerungen zurück, was sich energieloser und einfach nur leer anfühlt. Bisher empfinde ich keine Trauer sondern nur das Gefühl, nochmals alleine zurück gelassen worden zu sein.

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