Ganz weit weg

Mein Sohn wird für mich immer mein Kind bleiben, was es zu beschützen gilt und wo man immer ein Auge drauf haben muß, das er sich keine Gefahr aussetzt. Wer von Anfang an darauf getrimmt ist, seinem Kind vor Gefahren zu warnen, da bleibt man einfach immer in dieser Rolle. Nun ist das Kind mittlerweile nun fast 17 Jahre alt und ist heute zu seiner ersten Reise aufgebrochen, bei der wir nicht beschützend bei sein werden, noch ein anderer unserer Familie, dem wir das gleiche kritische Augenmaß wie bei uns selbst zutrauen, sondern nur ein Kursleiter und eine Hand voll flüchtiger Schulbekanntschaften. An dieser Reise teilzunehmen war sein eigener Wunsch, was weder nach mir noch nach meiner Frau kommt, einfach mit Leuten übers Wochenende wegzufahren ohne das man dort die Leute wirklich näher kennt, die sich aber untereinander alle gut kennen.
Nun ist das „Kind“ also aus dem Haus und in eine andere Stadt gefahren und uns bleibt nur das, was von ihm kommt…immerhin ab und zu eine Statusmeldung oder ein Bild per Handy geschickt.
Es ist schon ein komisches Gefühl, den „Kleinen“ jetzt einfach so rauszulassen, so völlig ohne irgendwelche Kontrolle und Einflussnahme aber es ist der Lauf des Lebens und auch ich muß da durch…auch wenn ich noch lange brauchen werde um mich an diese Situation des Loslassens zu gewöhnen.

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