Gedanken an Krieg

Seit einem Monat tobt ein Krieg in Europa. Krieg in Europa, das war vor ein paar Monaten noch eine Sache, die ich für meine Lebenszeit komplett ausschließen konnte. Europa war friedlich und wer oder was sollte das ändern?
Nun herrscht Krieg und dieser hat alles verändert, überall und für Jeden. Die Menschen im Krieg, für die ist es am schlimmsten. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sich anfühlen muss, des eigenen Lebens nicht mehr sicher zu sein und und um sich und seine Familie fürchten muss.
Aber auch für uns alle ändert sich was, denn nun bauen sich die alten Fronten wieder auf, Europa ist wieder geteilt und steht der grenzenlose Frieden und grenzenloser Freiheit ist vorbei.
Am nachdenklichsten stimmt mich aber die Tatsache, das hier, mit diesem Angriff, Tatsachen geschaffen wurden, deren jetzige Tragweite garnicht einberechnet war und man jetzt übers Ziel hinaus geschossen hat und nun nichtmehr zurück kann, ohne das Gesicht zu verlieren.
Rußland wird mit Putin die Geister nicht mehr los, die es auch komplett überschätzt hat, denn wie soll dieser Krieg enden und als „Gewinn“ wahrgenommen werden. Man kann doch mit Putin selbst nie wieder normal diplomatisch umgehen. Ein Zurück zur Normalität, selbst wenn der Krieg in dieser Minute enden würde, gibt es nicht mehr.
Ich hab dein Eindruck, mit dem Angriff öffnete man eine Tür, hinter der man eine Kammer vermutete und nun ist die Tür nicht nur offen und kaputt, und obendrein wars die Tür nach draußen. Die Auswirkungen des eigenen Handelns nichtmal ansatzweise so weitreichend und unwiderruflich eingeschätzt und nun vor einer Situation stehen , in der man nicht mehr gewinnen kann.
Die aktuelle Frage kann daher nur sein, wie viel man noch verlieren will.

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