Gespräch des Tages

Ein kurzes Gespräch mit einer Kollegin.
Wir haben nicht viel miteinander zu tun und sie arbeitet in einer ganz anderen Abteilung und wenn wir uns mal irgendwo begegnen ist sie eher nervig und auch in letzter Zeit hörte ich von vielen Problem, was ihre Arbeit angeht.
Es ist kein Geheimnis das ihre Familie längst nicht so gut funktioniert, wie es halbwegs normal ist. Fakt war schon immer, die Frau hat es nicht einfach. Problemfall von Mann der zwischen Faulheit und Krankheit irgendwie komplett mitgepflegt wird wie ein Kind. Neben ihren ständigen finanziellen Problemchen und die daraus resultierende Mehrarbeit, die sich sich selbst auferlegt sind nichts neues und schon allein ein Grund dafür, warum dieser Mensch am Ende zu sein scheint.
Was nun noch oben drauf kommt ist die Tatsache, die ich heute erfuhr, das ihr erwachsener Sohn als selbstmordgefährdet in der Psychiatrie sitzt, die ihm selbst mehr und mehr eher zur Last wird als das sie ihm helfen kann, und er diese einfach nur verlassen möchte. Zum Zweiten hat diese Frau beim Gespräch über ihren Sohn von ihrer Tochter erfahren, das sie ebenfalls schön des öfteren soweit war über eine Selbsttötung nachzudenken, aber bisher nie darüber gesprochen hat.
So sehr diese Frau in den letzten Jahren auch immer wieder mit dem kurzen Statement über ihr Leben die anderen genervt hat, hat mich diese Aussage heue schon zum nachdenken gebracht.
Wie schlimm muss es sein, wenn einem die eigenen Kinder in die Depression entgleiten? Und man kann da sicherlich die Schuld auch in der Erziehung suchen, da beide Kinder ja irgendwie mit dem Leben so gar nicht klar kommen, aber allein diese Tatsache hilft dieser Frau nicht weiter aus dieser Situation zu kommen.
Und wie muss es sein, mit solchen Problemen und Sorgen konfrontiert zu werden und dann als Mann und Partner jemanden zu haben, der alles andere als eine Hilfe ist, sondern seine Probleme auch noch über diese Frau kippt.
Jetzt ist es für mich kein Wunder, das immer wieder Klagen von den Kollegen kommen, das diese Kollegin arbeitstechnisch immer weniger belastbar ist und sie im Team immer weniger funktioniert. Man muß halt alles irgendwie im Kontext sehen und Angesichts dieses Gespräches heute, merke ich wieder wie klein und unbedeutend meine eigenen Probleme sind, oder die die ich für solche halte.
Ich will mir garnicht vorstellen, was es für mich bedeuten würde in so einer Dauer-Lebenssituation leben zu müssen.
Das Leben als andauernde Krise…und ein kurzes Gespräch heute und die verheulten Augen eines Menschen, der mit seiner Kraft am Ende ist,……….. was mich einfach nicht losläßt.

Comments are closed.