Kinder-Ostern

Am Wochenende hat mein kleiner Sohn das erste mal (bewußt) nach Ostereier im Garten gesucht.

Vor einem Jahr war es nur ein tapsen durch den Garten und ein immer wieder zufälliges Finden von Dingen ,die wohl die Eltern da vergessen haben.

Diesmal jedoch scheint ihm das Suchen mehr Spaß gemacht zu haben als der Geschenkesegen an sich.

Und wenn man dann so seinen eigenen Sprößling so voller Spannung durch den Garten suchen sieht ,da habe ich mich schon an meine eigenen Ostererlebnisse ,gesehen durch Kinderaugen, im Gedächtnis.

Eben noch war man es gewöhnt mit dem Osterfest mit zu wachsen und eben auch jedes Ostern erwachsener zu werden und plötzlich steckt man sich nur noch ein paar kleine Aufmerksamkeiten zum Ostersonntag zu und läßt die nächste Generation suchen.

Wieder ein Meilenstein einer trötenden Trompete ,die mir wieder bewußt den Generationswechsel vor Augen führt.

Nun bin ich (eben noch selbst Kind) in die zweite Reihe des Lebens gerutscht und Betrachter der ersten Lebensrolle und Osterhase zugleich.

Aber meinen Eltern und ihren Eltern wirds nicht anders gegangen sein,das man irgendwann wie von selbst aus dem Zentrum Großfamiliärer Begeisterung aus der Mitte fällt und sich selbst um ein neu (und selbs) erschaffenes Zentrum trudelt.

Keine richtige Nostalgie denn die eigene Kindheit kann ich mit dem Gewissen zurück lassen ,das ich eine sehr gute Zeit hatte und mich meine Eltern nichts versäumen ließen ,was zum Kind-sein gehört.

Nur immer an Tagen an dem man den Lauf der Zeit besonders starkt spührt ist dann auch einer an dem ein die eigene Rolle im Leben und im Leben der anderen genauer vorgeführt wird.

Nun bin ich der Initiator und der Regiseur für eine schöne Kindheit meines Sohnes und irgendwann werd ich wohl der lustige Opa mit dem Fotoapparat sein ,der seine Kinder beim verstecken der Ostereier fotografiert um dann wieder ihren Kindern eine Freude zu machen.

Das Leben ist ein Fluß an den man sich lange genug gewönen konnte ,aber wenn man lange nicht ans Ufer sieht ,dann kommt einem auf einmal die Gegend etwas fremd vor ,hat man doch die eigene Bewegung auf diesem Fluß nicht bewußt genug wahr genommen.

Die Zeit läßt sich eben nicht anhalten…vielleicht auch besser so.

…in diesem Sinne..Danke fürs Lesen

Comments are closed.