Wir können nicht mehr warten

Es fällt mir immer öfter auf, wie viele meiner Mitmenschen immer öfter und länger über ihren Smartphones sitzen. Der einstige Pausenplausch im Pausenraum..(und wahrscheinlich nicht nur da) wird immer stärker von dem „Jeder für sich auf seinem Telefon“ verdrängt. Wir reden immer weniger direkt miteinander und müssen immer wieder, wie bei einem Zwang aufs Handy gucken, selbst dann wenn es uns nicht der Warnton an eine eingehende Nachricht erinnert.
Das krasseste Bild zeigt sich mir immer öfter im Strassenverkehr, wenn dann wirklich jeder Moment genutzt wird, um aufs Handy zu starren. Die Rotphase einer Ampel ist nur ein Moment von so vielen im unserem Alltag, an dem wir mal die Chance haben, warten zu müssen, und damit ganz kurz mal persönlich auf „Leerlauf“ zu schalten, mal kurz die Gedanken frei zu lassen. Man ist schon so den ganzen Tag irgendwie in diesem Trott, das man von Aufgabe zu Aufgabe hetzt, dabei sind doch gerade diese kleinen Pausen in meinen Augen wichtige Verschnaufpausen.
Dieses scheint für viele gar nicht mehr möglich zu sein. Jede noch so freie Zeiteinheit muss sofort ins Smartphone gesteckt werden.
Manche können sich kaum 90 Minuten auf ein Film konzentrieren, ohne alle paar Minuten aufs Handy zu gucken..(wohlgemerkt..ohne eine wichtige Nachricht bekommen zu haben).
Auf mich wirkt das alles wie eine Sucht, ohne das sich die Betreffenden darüber bewußt sind.
Auch ich habe ein Smartphone auf das ich mehr gucke, als es Sinn macht, aber ich versuche das Ding einfach mal in der Tasche zu lassen, wenn ich es gerade nicht unbedingt brauche.
Wo uns das noch hinführen wird, wenn uns diese Technik nicht mehr zur Ruhe kommen läßt…bleibt offen.

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