Die Deponie der Gedanken

Morgen vor genau zwei Jahren habe ich meinen Blog „Gedankendeponie“ gelöscht.
Später ist mein Blog als „Salzwasser“ wieder auferstanden aber er war eben nichtmehr der selbe.
Ich merkte damals das man beim bloggen doch nicht so anonym ist wie man sich das vorstellt und dann doch sehr schnell persönlich Farbe zu dem bekennen muß was man vorher hinausgeschrien hat.
So ist das Wort ansich nicht frei und auch nicht unschuldig.
Eine Deponie der Gedanken, die dazu dienen sollte, alles was mich in meinem Leben bewegt doch erstmal nieder zu schreiben bevor man es dann wirklich auch eine Deponie des Vergessens schafft und Tatsachen aus seinem Kurzzeitgedächtnis streicht.
Ein Schreiben das in erster Linie mir dienen soll es irgendwo loszuwerden und erst in zweiter Linie sich über Leser freuen soll ,die da in meiner Deponie nach gedanklichen Müll kramen.

Jetzt , wo sich Löschung und Neuanfang das zweite mal jähren erinnere ich mich an die wilde Schreiberei, von Gedanken, die sich in mir meißt revolutionär verhielten.
Weigerte ich mich damals noch gegen das „zensieren“ von Kommentaren ,egal welcher Qualität sie waren, wird heute viel gefiltert.

Jeder sollte alles lesen und alles schreiben dürfen, zumindest bei mir.
Hat so nicht funktioniert.
Somit überlge ich heute zweimal welche Öffentlichkeitskriterien ein Eintrag bekommt.

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No Responses to “Die Deponie der Gedanken”

  1. Moewenherz sagt:

    Kommt mir bekannt vor. Du als einer meiner ältesten Blogfreunde hast eine ähnlich Wandlung im Blog mitgemacht, wie ich. Spätestens, als ich erfuhr, dass mein Schwiegervater mitliest, musste alles Mögliche unter Privat laufen. Dazu kam bei mir aber noch die Klauerei von Geschichten durch eine sogenannte Blogfreundin..

  2. Marcothien sagt:

    Ja seit dem Tod meines alten Blogs gucke ich mir auch alle Einladungen in eine Blogcommunity auch genauer an.
    Wer da nicht selbst seit Monaten dabei ist….dem bleib ich fern.

  3. wirrkopf sagt:

    *kicher* Mein erster Blog war ein „Kotzblog“. Aber ich hab schnell gemerkt: Wer viel rumkotzt bleibt allein. :))

    Hab das Ding gelöscht und mit neuer, echter Identität neu angefangen. Jetzt werd ich meinen Zorn auch los. Aber so, dass sich drüber redenlässt. Ergebnis: Viele Freunde, viele neue Gedanken, viel Verständnis – mein Blog und meine Blogfreunde sind für mich eine sehr wertvolle Angelegenheit und eine Bereicherung meines Lebens geworden.

  4. Marcothien sagt:

    Hab leider gemerkt das es viele Dinge gibt, die man lieber nicht so öffentlich sagt das man selbst dafür persönlich wiedererkennbar ist.
    Leider.Echte Meinungsfreiheit ist eine Illusion.
    Eine Meinung ist solange frei , solange sie halbwegs mit im Strom schwimmt.

  5. wirrkopf sagt:

    Richtig. Aber ich empfinde das nicht als negativ. Es geht mir ja nicht vorrangig drum, mit meiner Meinung Recht zu haben, sondern um einen Gedankenaustausch, der mich weiterbringt. Neue Erkenntnisse, mehr Verständnis für Dinge die mich ärgern, Hintergründe erkennen und evtl. Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Das erreiche ich nur, wenn ich mich „vernüftig benehme“ beim Vortragen meiner Meinung.

    Und im „großen WWW“ gibt es leider zu viele anonyme Voyeure. Es ist hier wie im richtigen Leben: Du stellst dich nicht auf die Straße und schreist deine Probleme oder deine Verzweiflung raus. Und du weißt auch, warum du das nicht tust. Aber im WWW wollen es alle machen und wundern sich, dass die Reaktionen noch schlimmer sind, als wenn sie es auf der Straße tun.