Scoring…Der Mensch in der Schublade

Durch ein Firmeninternes Seminar zum Thema Scoring bin ich dann doch ein bisschen stutzig geworden ,wie weitreichend dieses Thema ist.

Wir sind in der Firma gezwungen ein Scoring-Programm einzusetzen ,welches uns schneller ein Risiko für ein Projekt errechnen läßt.

Dabei geht es bei mir konkret um den schlecht planbaren zeitlichen Rahmen ,der dann jederzeit durch verschiedenste Umstellungen im System wieder neu errechnet werden kann.

Das Thema Scoring geht aber leut Seminar noch viel weiter.

Banken nutzen Scoring um ihre Kunden nach Kreditwürdigkeit zu prüfen ,ohne sie dabei ausspionieren zu müssen.

Große Versandhäuser werden eine teure Ware nur auf Vorkasse zustellen ,wenn man (selbst als SchuFa Frei und gut verdienend) in einer Gegend mit hoher Verschuldungsrate wohnt.

Beim Scoring wird immer vom Umfeld Ähnlicher auf die Person selbst geschlossen.

Das Thema Scoring soll sogar soweit gehen ,das Krankenkassen (wenn nicht schon Realität) die statistische Lebenserwartung ausrechnen und bei bestimmten Diagnosen den statistischen (vor allem finanziellen) Krankheits oder Lebensverlauf.

Blut und Urin können (und werden zwangsläufig) auf Drogen untersucht. (läßt sich nicht vermeiden und ist in einem normalen Blutbild zu erkennen).

Steht ein geheimer Drogenkonsum fest (zumindest nach den Werten zu urteilen) dann kommt man sofort in eine neue Schublade und bekommt wohl einige Punkte abgezogen auf der Skala der Versicherbarkeit.

Scoring wird aber auch per Umfrage eingeholt.

Wer ins Theater geht (und diese Information irgendwie zum Scoring Betreibenden kommt) der wird als intelligenter als ein Kinogänger eingestuft und damit auch gesünder Lebend und finanziell reicher.

Wer per Ratenzahlung kauft (Versandhaus) der ist dann eher als „Knapp bei Kasse “ anzusehen.

Handyverträge sind immer positiver zu bewerten als eine registrierte (muß ja jeder) PrePaid karte.

Diese Liste läßt sich glaube ich für jede Phantasie fortführen.

Ich denke fast ,das jede Information ,die legal zu beschaffen ist dort mit einfließt.

So entsteht immer mehr ein Netzwerk des privatwirtschaftlichem Scorings und wir werden immer mehr analysiert und immer feinfühliger und treffender sind die Treffer umso mehr Datensätze vorliegen.

Die Banken Versicherungen und Versandhäuser haben sich in einem Scoring Sammelnden Institut zusammen geschlossen.

Andere sammeln auch noch auf eigene Faust.

Mit zunehmender Tendenz werden aber rechliche Datenschutzbarrieren zwischen den Sammlern aufgehoben und somit ist ein flächendeckender Abgleich immer weiterreichend möglich.

Wer eine Payback oder ähnliche Karte hat ,verrät dem Metrokonzern ,was er für Lebensgewohnheiten hat.

Bei jedem Einsatz der Karte ,wird der komplette Einkauf mit Datum,Uhrzeit,Filialnummer und Besitzer der Karte an die Statistik weitergeleitet.

Beim Abgleich mit Metro könnte man dann bei Neckermann schon wissen ,warum man ein Fitnesgerät bei ihnen bestellt.

Man hat bei Real zu viele Süßigkeiten gekauft und fährt eben lieber mit dem Auto als mit dem Fahrrad …ist also zu Dick.

Die Tatsche ,das man schon 3 Diätzeitschriften in den letzen 5 Jahren aboniert hat ,verrät das das Fitnesgerät auch umsonst sein wird.

Bleibt nur zu errechnen ,ob man die Ratenzahlung noch im Leben hinbekommt ,denn statistisch gesehen haben Fettleibige Personen nicht die höchste Lebenserwartung.

Scoring…die Flächendeckende Rasterfahndung des kapitalistischen optimierens des Verbrauchers und des Reingewinns.

Ab in die Schublade…..

..in diesem Sinne…danke fürs Lesen

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