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20 Jahre

Mittwoch, Januar 11th, 2012

Ich kann mich noch gut daran erinnern.
Ich fuhr mit meinem Vater Auto und wir hörten Radio.
Dann ein alter Song und mein Vater sagte dann ganz wehmütig….“Der Song ist auch schon 20 Jahre alt“.
Für mich damals waren 20 Jahre Zeitgeschichte noch kein wirklicher Begriff, genauso wenig wie die ganzen Oldies, die Papa da immer hörte.
Mir wars doch egal ob diese Lieder aus den 60ern oder aus den 20ern oder aus dem Mittelalter waren, alt ist alt…da gabs kein Unterschied.
Heute hörte ich im Radio ein Lied, bei dem der Moderator anmerkte, das dieser „Odlie“ nun auch schon 20 Jahre auf dem Buckel hat.
Da mußte ich erstmal schlucken ,das meine Musik, die in meinen Augen ja immer aktuell,von heute,top,hip sind (gut nichtmehr in den Charts aber auch nicht alt)….selbst schon alt geworden ist, mit ihr die Zeit, die ich selbst als garnicht so weit weg empfinde wie…20 Jahre.
Zwanzig Jahre waren für mich früher ein unvorstellbarer Zeitabstand, den sich die „Alten“ vorstellen können und nun bin ich selbst jemand, der zwanzig Jahre so bewußt hinter sich hat und emotional kaum fassen kann ,das es schon so lange her ist.
Sicherlich klärt ein Blick auf den Kalender, das es so ist, aber vom subjektiven Zeitempfinden her kann das nicht eine so lange Zeit sein.
Beim zweiten Nachdenken über dieses Phänomen, kam ich zu dem Schluß das es nicht unbedingt nur die Musik ist, die nun so lange her sein soll, sondern vor allem mein Leben zu dieser Zeit, was mir ebenfalls nicht mit diesem Zeitabstand in den Sinn kommen will.
Ich stelle fest….ich bin gealtert und habs nicht mitbekommen.

Webdisco

Mittwoch, Juli 13th, 2011

Auch als ich noch viel jünger war, war mir mein soziales Leben sehr wichtig.
Ich traf mich in meiner Freizeit mit Freunden (einfach so) und der Höhepunkt der Woche war der Samstag, wo man dann ins Kino oder Disco ging.
Gestern unterhielt ich mich mit einem Jugendlichen der neuen Generation.
Ich weiß nicht, ob seine Einstellung auf die Masse zutrifft, aber das was er sagte, brachte mich schon zum nachdenken.

Heute haben Discotheken und Kinos mit immer weiter rückläufigen Besucherzahlen zu kämpfen, weil sie (längerfristig gesehen) aussterbende Einrichtungen sind.
Die Jugend von heute, geht nach der Schule erstmal nach Hause und wirft den Rechner an.
Sei es um zu spielen oder zum chatten oder um Filme zu sehen oder Musik zu hören..meist aber doch mehrere Dinge auf einmal.
Warum sollte der junge Mann heute noch in die Disco gehen, schließlich hat er über 500 Facebook Freunde und da kennt immer jemand eine „Neue“ die man auschecken kann und außerdem gibts massenweise Flirtporfile.
Warum ins Kino?
Ein Klick und der Rechner läd den Film, noch bevor die „Spinner“ ins Kino rennen können, und auch wenn das nichtmehr gehen sollte, irgendeiner teilt den Film schon und im Notfall zahlt er auch für den Download.
Musik kann er zu Hause vorm Rechner genauso hören und chatten tut er meist eh mit mehreren gleichzeitig, wenns persönlicher werden soll kann man ja auch skypen, da sieht man sich dann.
Ich stelle fest das die neuen Medien und sozialen Netzwerke nicht als Zusatz zu unserem sozialen Leben funktionieren können ,sondern auch als Ersatz.
Soziale Netzwerke sind eine praktische Sache, wenn man darüber sein reales soziales Leben ein wenig steuern kann, also sich darüber verabreden kann, gerade wenn es mal eine größere Gruppe als der Stammtisch ist.
Neu ist mir, das man scheinbar lieber „in Facebook“ oder „in MSN“ abhängt anstatt sich real zu treffen.
Sicherlich hat der junge Mann noch reale soziale Kontakte, aber es macht für ihn kaum einen Unterschied, ob man den „Likebutten“ unter einem Foto klickt, oder bei einer real erzählten Geschichte zustimmt oder lacht.
Ich sehe immer mehr Menschen in der Öffentlichkeit, die ein großteil ihrer Aufmerksamkeit nicht dem Raum widmen in dem sie sich gerade aufhalten, sondern nur dem Raum in den sie sich gerade eingeloggt haben.
Dabei ist doch jede Sekunden, die man twitternd oder chattend in der Öffentlichkeit sitzt eine Sekunde weniger, die man am realen Leben teilnimmt, was einen gerade umgibt.
Wenn man keinen Unterschied darin sieht, sich mit Freunden in die Disco oder ins Kino zu gehen und zu Hause einen Film auf dem PC laufen zu lassen und ein kleines Chatfenster offen zu lassen, dann finde ich das schon bedenklich.
Sicherlich Zeiten sowie auch Kommunikationsformen ändern sich ständig und das Telefon wurde auch mal verteufelt, aber wenn man dann das Telefonieren dem persönlichen Gespräch vorzieht?
Ohne die Sache zu bewerten oder von einem Fall auf die Masse schließen zu können….ich würde es schade finden, wenn wir alle in ein paar Jahren nur noch bei uns zu Hause sitzen..egal wie gut wir von da aus mit der Welt vernetzt sind.

Loveparade

Sonntag, Juli 25th, 2010

Ich will hier kein Wort über die Ereignisse der letzten tragischen Stunden verlieren, die auch mich betroffen stimmen.

Meine Gedanken gehen um die Loveparade generell.
Eine große Tanzparty auf der die Jugend mal so richtig abfeiern sollte.
Ja ,das ist richtig aber auch schon das Motto der Loveparade 1989 gewesen.
Für mich ist die Loveparade eine Berliner Erscheinung aus den 90ern.Früher war ich selbst oft da und dann fühlte ich mich da irgendwann rausgewachsen.
Der Kommerz um diese Veranstaltung hat die Gleiche mit allen Mitteln Hip gehalten und die Rechnung geht auf.

Wo ist die Revolution geblieben?
Ich meine damit…“Hey Kids..ihr tanzt zu den gleichen Beats wie eure Eltern“…Das ist ja so arm als hätte sich bis heute noch ein jährliches Woodstock im Schlamm gehalten bei dem immer wieder die gleichen Musiker auftreten.
Wo bleibt eure eigene Idee?
Bum Bum Bum aus dem Auto…Man das haben wir schon vor 20 Jahren durch.
Bisher hat jede Generation seine ganz eigene Kultur entwickelt…und ihr..ihr seid die ersten die alles genauso weiterbacken, bei dem eure Eltern die Rezepte geschrieben haben.

Rock n Roll hatte es , die Hippies hatten es und die Techno Zucker aus den 90ern hatten es ebenfalls…eine individuelle Zeitprägung.

Heute macht ihr nur alles nach, was es schon gab als es euch nicht gab.

Und doch siehts danach aus das es enige bemerken.

Also was suchen 1,5 Mio junge Leute auf dem „Woodstock“ ihrer Eltern?

Holzklotz auf der Autobahn

Donnerstag, April 3rd, 2008

Schon ein paar Tage her aber immernoch aktuell ,da man immernoch mit breitem Medieninteresse die Hirnlosen sucht ,die vor ein paar Tagen einen Holtzklotz von einer Autobahnbrücke geworfen haben und somit eine Frau getötet haben.

Keiner wird mir die Frage beantworten können ,was in den Köpfen wohl vorgeht.

Vielleicht war es ein ..“Ohch ist das langweilig heute…los kommt wir schmeißen was von der Autobahnbrücke und bringen ein (oder mehrere) um“

Auch kann ich mir nicht vorstellen ,was in den Köpfen vorgeht ,wenn man hier mit immer höheren Fahndungsdruck die Totschläger sucht.

Mit diesem hohen Druck sollte doch jeder zum Nachdenken über seine Taten gezwungen werden und zu der Erkenntnis kommen ,das sich hier ein freiwilliges Geständnis nachher Strafmildernd auswirken könnte.

Vielleicht denkt man aber auch…“Hmmm Scheiß Gag..hat irgendso ne Tussi ins Gras beißen müssen…naja vielleicht kommen wir ja nochmal mit unserem Jugendstreich davon“

Ich hoffe, die kriegen dich/euch!