Posts Tagged ‘tod’

Himmel und Hölle

Montag, Oktober 24th, 2011

Oft geht man davon aus, das uns nach dem Tode Himmel oder Hölle erwarten.
Ist das letzte Gericht wirklich eine gerechte Instanz, so wird es in Himmel und Hölle gleichermaßen urteilen.
Nach dem Sterben ist der Himmel das Endziel einer jeden Seele, ein Ort an dem die friedliche seelische Ruhe steht.
Der Weg zum Himmel führt immer über eine Brücke, die den einzigen Weg zum Himmel ist.
Die Brücke ansich kann man als „Hölle“ bezeichnen, über die man irgendwann gehen muß um den „Himmel“ zu erreichen.
Die Brücke ist ein Weg, in der wir alles Leid erfahren, das wir anderen zugeführt haben.
Umso menschlicher man lebt, desto kürzer wird diese Brücke nach dem Tode sein.

Steve Jobs

Donnerstag, Oktober 6th, 2011

Die Nachricht vom Tode Steve Jobs stimmt mich traurig.
Ich kanns nicht erklären warum und wie, trotzdem einfach traurig.
Ich kannte ihn nicht persönlich und ich bin auch kein übertriebener Apple Fan, aber er stand scheinbar doch so in der Öffentklichkeit das man das Gefühl hat, man würde ihn persönlich kennen.
Was ich mit ihm verbinden werde ist in erster Linie, das er sich von seinen Ideen leiten lies bis es wirklich nichtmehr ging.
Mit mitte fünfzig ist es sicherlich nicht leicht von Leben loszulassen, aber ich glaube er selbst hat es genau so kommen sehen.

Ein Mensch ist erst dann wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.

Wieder Beerdigung

Donnerstag, August 4th, 2011

Es ist drei Jahre her, das ich meine erste Beerdigung durchleben mußte, als ich meine Oma auf ihrem letzten Weg begleitete.
Nun komme ich frisch von meiner zweiten Beerdigung in meinem Leben.
Gefühlt scheint nun die erste keine drei Jahre weg, sondern vielleicht drei Wochen.
Und wieder stehe ich der Toten näher als ich das von mir erwartete.
Ich habe ihren Tod ansich so gefasst aufgenommen wie ich das von mir erwartete.
Nun aber kamen doch die Erinnerungen hoch (auch wenn es nicht viele sind) aber sie war auch ein Teil meines Lebensweges.
Zwischen Tod und Beerdigung, konnte ich die Endgültigkeit garnicht richtig fassen.
Auf der einen Seite weis man jederzeit, das diese Person nun tot ist aber für Bruchteile einer Sekunde kommt dann ein Gefühl als wenn noch nicht das letzte Wort gesprochen ist und doch noch ein Wunder passieren könnte.
So als ob sie noch nicht tot wäre und sich nochmal aufrappeln würde und die Sache nun doch noch in letzter Sekunde ein Hollywood-Happy End nehmen könnte.
Heute war das anders.
Kein „Happy End“ wenn man mit der Hand Sand auf die Urne in der Erde rieseln läßt und damit den Menschen symbolisch in die Erde verbannt.
Ich wußte, das ich traurig sein werde, aber ich wußte nicht das ich so trauern würde.
Der Tod eines Menschen, auch wenn er mir nicht so nah stand wie heute anderen, regt auch immer zum Nachdenken über den Tod generell an.
Die Gedanken heute bafassten sich eher mit der Angst, das es den Zeitpunkt geben wird an dem man seine eigenen Eltern zu Grabe trägt, dann sitzt man in einer Trauerfeier und das nicht als trauernder reingeheirateter sondern emotional in der Mitte der Trauer selbst.
Wie geht man mit dem Tod um, wenn er noch dichter neben einem einschlägt.
Es gibt eine ganze Hand voller Menschen, die mir näher sind, als die Person heute.
Man sagt, wenn ein Mensch stirbt, hinterläßt er eine Lücke und alle Verbliebenen rücken dann näher zusammen um diese Lücke zu schließen.
Was ist, wenn neben mir eine Lücke entsteht, die man nichtmehr schließen kann?
Die Gewissheit, das dies passieren wird, zwingt mich, mich mehr damit zu beschäftigen, ob ich mein Leben so führe, das ich mir dessen immer bewußt bin ,das alles nur eine Nachspielzeit eines Spiels ist, was jeden Moment gegen einen entschieden werden kann.

Nach dem Tod

Montag, Juli 18th, 2011

Für mich immernoch eine ungeklärte Frage nach dem Tod.
Ein Mensch stirbt und man selbst war nicht dabei.
Soll man nochmal ins Krankenhaus fahren um den Toten zu sehen?
Sollte man es immer wahrmachen, das man sich persönlich verabschiedet und den Tod auch als Abschied wahrnimmt, begreiflich macht?
Oder sollte man mit dem Wissen, das nun alles vorbei ist den Toten in Ruhe lassen und ihn so in Erinnerung behalten, wie man ihn zu Lebzeiten kannte?
Die Meinungen in der Familie gehen da weit auseinander.
Der Eine berichtet, es habe ihm sehr geholfen, sich in einer stillen Stunde persönlich zu verabschieden und später soll es einfacher sein Abstand zu gewinnen.
Ein Anderer kann davon nur abraten, weil es Bilder sind, die man dann nichtmehr aus dem Kopf bekommt und bei jeder Erinnerung an den Menschen, sieht man ihn auch im toten Zustand.
Bisher war ich selbst nicht in der Lage, das sich mir die Frage aufdrängte, aber wie soll ich mich verhalten, wenn mich der Tod eines Menschen so trifft, das ich mich frage welcher Umgang mit der Trauer am Besten ist?
Ich hoffe , wenn es soweit ist, ist es ein klares Bauchgefühl ,was mich leiten wird.

Tod

Sonntag, Juli 17th, 2011

Seit Tagen rechnet man jeden Moment damit und wenn es dann passiert ist, dann trifft einen diese Realität doch mehr als man dachte.
Man fühlte sich vorbereitet und doch ist es dann irgendwie unerwartet.
Der Tod macht es dann doch endgültig, egal wie das Leben kurz vorher noch aussah…tot ist tot.
Die Tatsache, das sie bald stirbt, war für mich nur die Tatsache das es irgendwann zuende geht, so als würde man sehr wohl wissen, das ihre Zeit bald zuende ist aber trotzdem leicht ignorierend vor sich herschiebt.
Der Tod ändert die Realität und das Gefühl zu der Situation.
Auf einmal überlege ich, wann ich sie das letzte mal gesehen und gesprochen hab und mir wird bewußt, das es diese Situation war, die dann der letzte persönliche Kontakt war.
Jetzt mit der Gewissheit, läßt man Szenen aus dem eigenen Leben passieren in der sie zugegen war.
So stelle ich auch fest, das sie mehr ein Teil auch meines Lebens war, als ich das zu Lebzeiten wahrgenommen hatte.
Ein hohes Alter der Verstorbenen tröstet nicht über den Tod hinweg, aber es macht ihn verständlicher.
Nach einem Tod rücken überlicherweise alle Hinterbliebenen kurz etwas mehr zusammen.
Vielleicht besinnt man sich auch diesmal darauf, das wir alle voneinander abhängig ist und der Mensch einfach keine Lebenszeit damit zu verschwenden hat, sich mit kleinen Dingen rumzuärgern oder sich mit Kleinigkeiten aufzuhalten oder darüber zu streiten.
Ein Toter hinterläßt eine Lücke, die man nur auffüllen kann, wenn alle die ihn kannten, zusammenrücken.

Lähmende Schwere

Samstag, Juli 16th, 2011

In der aktuellen Situation, in der ein Familienmitglied im Sterben liegt, scheint eine lähmende Schwere den Tag zu einem zähflüssigem Brei zu machen.
Es ist ruhiger als sonst und es wird weniger gesprochen.
Die Blicke gehen in diesen Tagen eher zum Boden, wenn man spricht.
Vom Rest der Welt hat man ein abgekapseltes Gefühl.
Trauer ist ein Berg, den man überwinden muß.
Ungewissheit ist ein ruheloses Wartezimmer ohne Licht.

Alter und Sterben

Samstag, Juli 16th, 2011

Immer mal wieder sieht man das das Leben nicht nur Sonnenseiten hat.
Eine alte Frau, die vor ein paar Monaten noch voll im Leben stand, verfällt nun täglich mehr.
Mitlerweile im Krankenhaus angekommen, weis man nicht ob man eher fürs Leben oder Sterben beten soll.
Man sieht kaum noch, was schneller „zerfällt“…der geistige oder der körperliche Zustand.
Auch wenn es mal gute und mal schlechte Nachrichten gibt, so ist die Abwärtsspirale kaum zu übersehen, die hier leider am Ende eines Lebens steht.
Ich glaube das Schlimmste ist das ganze Hin und Her für die engsten Beteiligten , die sich gefesselt zwischen bangen, unterstützen, hoffen und loslassen sehen.
Diesmal bin ich nur mittelbar betroffen und kann so vielleicht eine gute Unterstützung für meine Frau sein ,deren Nerven durch die Wellen des Lebens auch schon angeschlagen sind.
Ich weis nicht, ob es den Abschied vereinfacht, wenn man langsam geht und somit den Angehörigen die Möglichkeit gibt, jeden Tag damit zu rechnen, sich darauf vorzubereiten und irgendwie noch „Klar Schiff“ macht, sagt was man immer noch sagen wolle..u.s.w….oder ob es besser und leichter ist wenn man beim Lachen, alt und tot vom Stuhl fällt.

Patrick Swayze

Dienstag, September 15th, 2009

Wiedermal ein Morgen bei dem mal noch halb schlafend den Fernseher zum Aufwachen anschaltet und wieder ein Morgen nach dem Motto „i cant believe the news today“

Swayze war schon länger schwer erkrankt.Mal ging es ihm scheinbar besser und dann wieder schlechter.
Ich bin sicherlich nicht der größte Fan von ihm aber ich habe höchsten Respekt vor seiner Person wie er sich in den letzten Jahren seiner Krankheit gestellt hat.
Swayze war für mich immer ein Mann der sich nie aufgeben wollte und mit überdimensionierten Optimismuß und Lebensplanung versuchte der Todbringenden Krankheit noch mehr Lebenszeit abzujagen.
Allein die Einstellung um jeden Tag des Lebens zu kämpfen (der nach seinen Worten ein Geschenk ist) sollte man man nachdenken.

Der Tod vor einem Jahr

Samstag, Mai 23rd, 2009

Heute vor einem Jahr starb meine Oma.
Eine Zeit die subjektiv schon viel weiter in der Vergangenheit liegt als das kurze Jahr.
Vielleicht weil seit dem soviel passiert ist.
Bis heute war ich seit der Beerdigung nur einmal an ihrem Grab, obwohl ich sie nicht vergessen habe und auch nicht vollends aus meinem Alltag verdrängt habe.
Mit wird klar ich muß mal wieder hin und sie besuchen.

Schätze oder Plunder

Sonntag, Juni 22nd, 2008

Ein Teil des alten Lebens meiner Oma wurde übers Wochenende in einen großen Müllcontainer verfrachtet.
Ihre Sachen so alle angehäuft in einem großen Müllcontainer zu sehen ,gibt mir das Gefühl ,das man nun endgültig damit beginnt den Menschen aus dem eigenen Leben zu verbannen.
Seinen Platz ,den er einnahm ,wird nun anders verwertet ,seine Sachen auf den Müll geschmissen oder gegebenenfalls nach Werten durchsucht.
Es ist schon irgendwie ein trauriges Bild.

Bevor man nun den Container am Montag unwiderruflich auf den Müll kippt ,wollte ich mit meiner Frau doch noch mal einen Blick hinein werfen.
Ich hatte keine Sorge ,eventuell etwas wirklich wertvolles zu finden ,da auf meine Eltern hier als Wertzöllner Verlaß ist.
Aber Wert ist nicht immer gleich Wert und somit fand ich gleich zwei Kisten voll ,denen ich die Reise in die Müllverbrennungsanlage verweigerte.

Nur ,wie gehe ich nun mit dem ganzen Zeug um ,bei dem ich der Meinung war …“Nein das schmeißt mal nicht weg“.

Zum einen Sind es Gegenstände ,die Wert haben könnten ,ohne das wir es wissen und zum anderen finde ich das Bücher aus den Jahren 1910 und älter nicht sofort auf den Müll gehören.

Gespeichtertes altes Wissen in altdeutscher Schrift…

Zum anderen habe ich viele Fotos gefunden ,die damals noch mein Opa als Hobbyfotograf von seiner Umgebung gemacht hat.

Auf den ersten Blick wertloser Plunder ,der eh irgendwann in Vergessenheit gerät ,aber ich hatte da spontan ganz andere Ideen.

Zum einen hatte ich den Geistesblitz alle Fotos ,die nicht Personengebunden sind ,irgendwann mal einzuscannen und ins Internet zu stellen…vielleicht sogar hier in meinem Blog ,da ich denke Berlin zwischen 1920-1950 , gesehen durch die Kamera eines Privatmannes sind irgendwie Unikate und sollte man der zukünfigen Öffentlichkeit zu verfügung stellen.

Der Verschleiß der Geschichte ist eh hoch genug und vielleicht könnten hier die Privataufnahmen meines Opas ,doch ihren Dienst für zukünftige Interessenten tun.

So eine Art „Google-Alle-Daten-für-alle-ins-Netz“ Philosophie ,wobei mir alle Daten der Nutzer egal wären und ich kein finanzielles Interesse an der Wervertung habe.

Wie geht man also um mit dem Nachlaß eines Lebens?

Gut ,das meißte wirft man wohl wirklich weg ,aber ich finde es eine gute Sache digitalisierbare Dinge einfach so zu retten.

Ob und wann ich mein ganz persönliches Projekt angehe ,steht allerdings noch in den Sternen …aber das Material dazu ..bei uns im Keller.

Noch eine Rechnung offen

Mittwoch, Juni 18th, 2008

Soeben habe ich mal ein Video eingelesen um es auf DVD zu brennen.
Darauf ist meine Oma ,die kürzlich verstorben ist , noch lustig und lebendig drauf zu sehen.

Irgendwie ist ihr Tod für mich schon länger Realität und doch kommt es Schubweise ,das ich auf einmal daran denken muß, das sie ja gar nichtmehr da ist.

Dann habe ich das Gefühl ,es wurde durch ihr Gehen irgendwas unterbrochen ,irgendwas ist unvollendet.Wie eine Rechnung die noch offen ist..eine Sache ,die noch nicht abgeschlossen ist oder ein Gespräch was man noch führen wollte.

Immer wieder ,wenn mir die Tatsache ruckartig bewußt wird habe ich im ersten Moment ,dieses „Da wäre ja doch noch was…“ Gefühl.

Als hätte man irgendwas immer vor sich hergeschoben und nun irgendwann vergessen ,aber eben nicht ganz.
Und nun wird es einem bewußt das der Gedanke nun keinen Empfänger mehr hat.

Wie ein Brief der nun ewig irre läuft.

Einmal abgeschickt…nicht zustellbar..Absender verweigert Rücknahme.

Ein schwerer Gang

Samstag, Juni 14th, 2008

Am letzten Dienstag war die Beerdigung meiner Oma.

Davor hielt ich diesen Tag eher für einen symbolisch abschließenden Akt ,hatte ich zuvor doch noch nie an einer Beerdigung teilgenommen.
Für mich wurde dann dieser Tag aber schwerer als der Tag der Todesnachricht an sich.
Aus einem traurig/feierlichem Fest wurde dann doch eine Kette sehr emotionaler Momente.
Vor der Kirche war alles noch in Ordnung…ich staunte ,wer sich da alles so auf den letzten und schweren Gang machte, Menschen bei denen ich nie dachte ,das ich sie heute sehen werde.

Der Gang in die Kirche an sich war schon einer der schwersten ,der mir nach einer Woche der Ablenkung wieder die traurige Tatsache vor Augen führte.
Diesmal war es aber keine Realität ,die ich bisher von traurigen Anrufen meines Vaters vermittelt bekam ,sondern eine Realität ,die ich selber fassen konnte und auch mußte.
Nun war ich auf der Beerdigungsfeier meiner Oma und ich sah ganz vorn ihre Urne stehen und nun wurde irgendwie die Todesnachricht ,die schon lange Realität war visuelle Realität.
Mit Tränen schlappte ich mich auf meinen Platz in der ersten Reihe und in diesem Moment war ich froh ,das ich meine Frau bei hatte ,das ich nicht alleine war ,das ich da nicht allein durch mußte.

Meine Eltern redeten im Nachhinein viel darüber ,wie schön doch die Rede der Paatorin war ,aber an mir ging das irgendwie vorbei.
Ich bekam mit ,wie sie das Leben meiner Oma nochmal verbal durchlief und auf uns alle einging.
Ich bemerkte auch ,das vieles ,wenn es um die Freuden und Wünsche meiner Oma zu tun hatt ,mit meinem Leben ,meine Hochzeit und der Geburt meiner Kinder (ihrer Urenkel) zu tun hatte.

Die Pastorin versuchte anschließend den Tod etwas tröstender dastehen zu lassen ,in dem sie hier eher dafür plädierte ,nich über den Verlust entäuscht zu sein ,sondern dafür dankbar zu sein ,das sie überhaupt da war.
Klar sind das irgendwie wahre Worte ,aber jeder ,der bisher einen Menschen verloren hat ,weiß , was das für ein Käse ist.

Somit versuchte ich in der Kirche eher vergebens mit meinen Tränen zu kämpfen und ich für mich war in eigenen Erinnerungen über meine Oma.
Ich ging meiner eigener Abschiedsfeier nach.
Ich erinnerte mich an mein Leben mit ihr und was ich mit ihr so alles erlebt habe und wie ich sie in Erinnerung behalten will.

Der kleine Gang zum Friedhof war dann bewußt ihr letzter Gang.
Angekommen am Friedhof war mein zweiter Tiefpunkt ,denn bisher war ich nur mit meiner Oma auf dem Friedhof um gelegendlich das Grab ihrer Vorfahren zu pflegen.
Ein Ort ,den ich mit ihr begang und dann mit ihr wieder verließ.

Nun war es mir klar ,das es nun der Moment war ,das mir wieder klar wurde ,das sie nun weg ist und nicht wiederkommt.

Ein kleines Loch am Grab der Familie in das die Urne eingelassen wurde.
Meine Eltern waren beide sichtlich durch Trauer gezeichnet.

Dann war ich damit dran ,mit der Hand Sand auf ihre Urne zu steuen.
Jetzt weis ich auch warum diese Symbolik verwendet wird.
Für mich war es ein beklemmendes endgültiges Gefühl.
Im inneren widersetzt man sich ja gegen eine entgültige Geste ,weil man sie irgendwie noch nicht als endgültig definieren will.

Zusammen trauernd in den Armen meiner Mutter und meines Vaters ,war für kurz das Familienverhältnis wieder hergestellt ,vielleicht weil es eine sehr seltene Erfahrung ist.

Richtig trauern konne ich nur in den Armen meiner Frau ,da ich mich auch nur da richtig zuhause fühlen konnte.

Trauer ist ein langer Prozess und die Beerdigung scheint nur ein Schritt eines langen Weges zu sein.

Meine Oma war das ,was wohl für die meisten die Großmutter bedeutet.
Totzdem fühlt man sich in seinem kindlich gewohnten Schutz etwas unbeschützter.
Ich frage mich ,wenn schon der Tod der Großmutter so einscheidend für das eigene Leben ist ,wie wird es dann erst sein ,wenn man selbst in der Pyramide des Familienschutzes höhergereicht wird und irgendwann den eigenen Vater oder die eigene Mutter zu Grabe trägt.

Ich bin ich mein Lebenlang gewohnt gewesen immer meine Eltern (und darüber meine Oma) als meine engste Familie über mir zu haben.

Die Tatsache das sich das Leben auch so weiterentwickeln wird ,fand ich schon etwas beängstigend.
Auf der einen Seite bin ich nun selbst Vater und verheiratet und auf der anderen Seite habe ich nur noch meine Eltern „über mir“.

Mir wurde bewußt ,das ich wohl irgendwann der „Familienälteste“ bin..was irgendwie eine beängstigende Vorstellung ist ,die einen Beigeschmack hat ,das ich mit der Zeit immer mehr von meinem beschützenden Familienumhang verlieren werde und irgendwann selbst die äußerste Schicht eines Schutzumhangs einer ganz neuen Familienzelle bin.

Jedesmal wenn ich nun an der Wohnung meiner Oma vorbeifahre ,gucke ich hoch ,als würde sie noch drin wohnen.
Von außen sieht immer noch alles so aus ,als würde sie immernoch da wohnen.

Ich hoffe ich kann mich irgendwann ohne traurigem Gefühl an meine Oma erinnern.
Bisher verfolgt mich immer wieder die gleiche Szene als ich sie das letzte mal im Krankenhaus gesehen hatte und ich das Gefühl hatte ,das es das letzte mal war, was es auch war.