Gedankendeponie

Hier in der Hauseigenen Garage befindet sich eine Tischtennisplatte. Diese hat sich hier schon bewährt , da das Auto hier nicht in eine Garage muss, ist dieser Raum zum täglichen Spielplatz eines Tischtennismatches geworden. Jeden Tag zur Abendstunde wird dieses Spiel zwischen meiner Frau und meinem Sohn eine Stunde lang ausgetragen. Wenn hier schonmal die Gelegenheit ist, warum nicht …wo sonst könnte man dies auf diese Art und Weise tun? Zu Hause hat man den Platz nicht und draußen würde das Ping Pong wohl irgendwann die Nachbarn aufscheuchen. Hier spielt man im geschlossenen Raum und Nachbarn haben wir hier auch keine …

Auch wenn wir im Urlaub schon so weit sind, das wir nicht sofort wissen, welcher Wochentag heute ist…Grillen auf einen Samstag…das passt ..auch hier.

Eine verlassene Stadt sollte es sein, so heute der Vorschlag. Was uns erwarten würde, wussten wir nicht. Ob alt neu..sehenswert oder so lala. Dann waren es doch diese 2000 Jahre alten Mauern einer eins römischen Siedlung. War besser als erwartet.

Ausflug nach Pazin. Wasserfall gesehen und eine Runde durch Pazin gelaufen. Nach den letzten ruhigen Tagen am Pool heute mal wieder ein paar neue Eindrücke gesammelt.

Jetzt, wo man einen so schönem Pool direkt vor dem Wohnzimmer hat und hier die Temperaturen, nicht mehr heiß, aber trotzdem noch fast 10 Grad mehr sind als zu Hause..ausnutzen…jeden Tag.

Ganz im Sinne unserer Familientradition wird bereits im Urlaub der Urlaub fürs nächste Jahr gebucht. So haben wir immer diese Vorfreude, schon am Ende des Urlaubs zu wissen, wo es nächstes Jahr hingehen wird und man kann sich dann sehr lange drauf freuen. Im nächsten Jahr wird es nach vier Jahren Pause mal wieder Portugal sein. Nachdem wir nun vier mal „was neues“ erkundet haben, wird es nächstes Jahr also Urlaub an einem uns bekannten Ort geben, was so wieder den „Coming Home“ Typ hat. Man kennt alles, man weiß, was einen erwartet und es wird wieder ein Urlaub sein, an dem ich mich wieder an die vielen schönen Male erinnern kann , an denen ich hier war. Freu mich drauf.

Einfach mal so daliegen und in den Himmel starren und Wolken beobachten…Dinge für die man sonst einfach keine Zeit hat.

Bin mit meinen Gedanken nach der traurigen Nachricht gestern wieder etwas zur Ruhe gekommen ..so ruhig, das ich mich schon wieder in mein Buch stürzen kann.

Gerade hier im Urlaub erreicht mich die Nachricht über deinen Tod. Gerade gestern noch hattest du Geburtstag und ich habe schwer darüber geschrieben. Erst vor ein paar Wochen schickt mir sein Mann..Post aus der Vergangenheit..und gerade vor ein paar Tagen fragte ich ihn, wie es dir geht, denn dein Geburtstag stand vor der Tür und ich wollte einfach wissen, wie es dir geht. Es war klar, das dies dein letzter Geburtstag sein wird, aber das bereits einen Tag später mein Handy klingelt , wusste ich sofort , was passiert ist, da ich weiß das er mich nur dann anrufen würde wenn das passiert, was passiert ist. Ich konnte nicht rangehen und schrieb dann mit ihm..das hatte genug Distanz zu der traurigen Nachricht. Er meint, so traurig das ist, es ist eine Erlösung für dich, und ich frage mich, warum du so erkranken musstest, das der Tod deine Erlösung sein wird, obwohl du gerade erst 49 Jahre alt geworden bist. Ich bin traurig und in Gedanken. Ich bleibe zurück und mit unseren Erinnerungen jetzt allein.

Auf der Rücktour noch kurz Station in Rijeka gemacht..und schade…wir hätten zuerst hier halten sollen. Im Gegensatz zu der Enttäuschung, die wir heute von Zagreb hatten, hat uns Rijeka komplett positiv überrascht. Dieses Städtchen hat was, was man genießen kann und weiter empfehlen könnte. Da wir ja schon in Zagreb waren, hatten wir für diese Stadt leider nicht mehr soviel Zeit, aber allein das was ich beim Durchfahren und der kleinen Spazierrunde am Hafen gesehen habe, hat mich total beeindruckt. In Rijeka zeigt Kroatien echt, wie schön und mediterran es sein kann…Dies ist eine Stadt in die ich gerne nochmal zurück kehren würde, wenn sich nochmal die Möglichkeit ergibt.

Heute mal wieder ein Ausflug, diesmal die kroatische Landeshauptstadt Zagreb. Schon der Weg bis dahin ist trotz Autobahn sehr anstrengend und beschwerlich. Dort angekommen, finde ich diese Stadt als eher enttäuschend. Ein bisschen scheint die Zeit hier stehengeblieben , und alles wirkt etwas lieblos in die Jahre gekommen. Es wird kaum was draus gemacht, irgendwie Stagnation seit den 80er hier und damit wirkt Zagreb auf mich wie eine unbedeutende Stadt hinter dem eisernen Vorhang. Und obendrein finde ich es hier einfach viel zu überteuert…was noch absurder für diese Stadt scheint. Ok, wir waren hier und keine Reise ist umsonst. Zagreb gesehen…ein weißer Fleck auf der Landkarte weniger..abgehakt.Werde wohl nicht wieder hier her kommen…aber trotzdem froh den Tellerrand wieder erweitert zu haben.

Es ist wieder soweit, heute ist dein Geburtstag, ein Tag an dem ich immer an dich und unsere Zeit zurück denke, solange wir uns kennen. Früher gab es noch Glückwünsche selbst als wir schon lange nicht mehr zusammen waren, danach blieb nur das in Stille Gedenken an diesen Tagen jeder für dich. Dieses Jahr ist alles anders, denn in diesem Jahr weiß ich wie es dir geht und ich weiß leider, das es dir so schlecht geht, das du kaum dazu in der Lage wärst, meine Glückwünsche zu empfangen. Ich weiß auch das es für dich heute kein Tag zum feiern sein wird, weder für dich noch für deine Lieben um dich herum. Die Diagnose und dein Krankheitsbild lässt kaum zu hoffen übrig, das auf diesen Geburtstag noch einer folgen wird. Sehr wahrscheinlich wird es dein letzter sein…Schwer zu beschreiben wie dies für mich ist..zwar in meinem heutigen Leben nichts mehr mit dir zu tun zu haben, aber zu wissen das du im Gehen bist, und mich hier mit allen gemeinsamen Erinnerungen an unsere Zeit allein lassen wirst. Ich wünsche dir diesmal nicht alles Gute und Gesundheit…ich danke dir einfach, das du mit mir einen Teil deiner Zeit verbracht hast .

Ganz nebenbei festgestellt, das wir hier im Ferienhaus von echter Kunst umgeben sind. Keine Kunstdrucke oder Kopien, nein richtig selbst gemalte Ölbilder auf Leinwand. Liebe zum Detail hier …

Gewitter über Kroatien. Ich glaube es ist das fünfte dieser Art in der dritten Nacht. So heftig, wie man es zu Hause nicht kennt…oft und schnell…ein paar Stunden später wieder klarer Himmel, als wäre nichts gewesen. Ich hingegen frage mich aber doch, warum das Wetter allgemein diesen Sommer so verrückt spielt. Noch weiter südlich von uns in Europa herrschen Temperaturen Mitte 40 Grad, die nun große Waldbrandkatastrophen mit sich ziehen und hier wechseln sich heftigste Gewitter mit Hagel und Sonnenschein mehrfach am Tage ab. Eine Laune des Wetters, oder ist es vielleicht doch der Anfang einer neuen Klima-Zeit?

Erstes ausgelesen ..heute Zugang dazu, das Zweite anzufangen.

Heute nochmal in nahe gelegene Poreč rein und heute haben wir gleich wieder den Orr neu entdeckt. Zum einen die engen Gassen jenseits der Hauptmeile mit vielen schönen Ecken und zum andern den „Strandbereich“ der mich noch ganz stark an Ungarn in den 1980ern erinnert. Gut, mit einem Sandstrand ist nicht jede Küste gesegnet, aber dieser hier hat für mich den Charme, als wäre hier die Uhr 30 Jahre stehen geblieben. Früher kannte ich nichts anderes und da war es auch ok, aber für heute finde ich….kann man deutlich mehr draus machen.

Gerade hier im Urlaub, wo meine seelische und körperliche Entspannung schon nach einer Woche hervorragend funktioniert, habe ich den Kontakt wieder hergestellt, der mich doch wieder in Gedanken bringt.
Eine meiner ersten großen Liebschaften ist an Krebs erkrankt und ich hatte seit Jahren keine Kontakt mehr zu ihr, so das ihr Mann mich ausfindig machte um mich darüber zu informieren. Seit dem stehen wir in unregelmäßigen Kontakt, denn der Kontakt zu der Frau selbst ist aufgrund der fortgeschrittenen Krankheit eines Hirntumors nicht mehr möglich, also schreibe ich mit ihm, wie mit jemanden, der schon seit Jahrzehnten mein Freund ist. Offen und ehrlich, nichts von dem was uns damals zu verhassten Rivalen machte ist noch übrig.
Ihr Zustand, so erfuhr ich vor einem Monat, ist alles andere als gut…sie ist ein austherapierter Pflegefall geworden, und ihre Familie muss sich 24/7 um sie kümmern. Sie kann sich kaum noch über ihre Belange äußern, wartet nur ab, bis sie es geschafft hat.Endgültig..alles vorbei.
Nun hatte ich seit einem Monat zu dem Mann keinen Kontakt, was gibt es auch angesichts solcher Tatsachen noch groß zu bereden. Aber da nun ihr Geburtstag vor der Tür steht, dachte ich, ich frag nochmal nach und frag einfach wie es ihr geht und schrieb ehrlich, das ja ihr Geburtstag vor der Tür steht und wolle mal wissen, wie es ihr so geht. Ich bekam eine Antwort.
Ja eh geht ihr etwas schlechter, eine neue Phase ist erreicht, aber sie hat keine Schmerzen. Außer dem das sie sich nicht quälen muß, gibt es nichts gutes zu berichten und ich bin nun wieder in Gedanken.
Reflektiere wieder wie schnell im Leben alles anders oder gar vorbei sein kann und das die ganzen selbstverständlichen Dinge, keineswegs selbstverständlich sondern jederzeit endlich sind.
In meinen Gedanken um das Leben ansich mischt sich nun die Zeit und die Entspannung die ich hier habe, um mir in Ruhe Gedanken machen zu können und auch um mal Gedankengänge zu ende zu denken , da ich hier durch kaum was unterbrochen werden kann.
Irgendwann sehen wir das ganze Leben in einem Bild, wenn wir nur genug Abstand haben. Dann verlieren wir alle unsere Rollen und sehen uns alle nur als Akteure, die alle irgendwie in diesem Leben miteinander verbunden sind.

Da wir hier im Urlaub ebenfalls die Möglichkeit haben zu grillen, haben wir heute ein kleines familiäres Grillfest abgehalten. Lecker gegessen bei netten Zusammensein…genieße den Moment.

Schön das ich hier soviel Zeit und Zugang zum Lesen habe, bereits jetzt schon mein erstes Urlaubsbuch ausgelesen zu haben. Lesen entspannt mich so, das ich mir jetzt schon überlege, welches als nächstes folgen soll.

Abends draußen auf der Liege… den Blick in den Himmel des auslaufenden Tages..entspannte Musik…ein Glas Wein…die Liebe des Lebens neben mir…ein Moment in dem nichts fehlt.