Gedankendeponie

Raus.Einkaufsstrasse.Einfach mal so planlos und ziellos ablaufen.
Ohne Zeitdruck und ohne Auftrag.
Bauchgefühl entscheidet, wohin und wie lange..
Mal treiben lassen …und alles geschehen lassen.

Morgen ist es jetzt schon vier Wochen her, seit dem ich mich in dieser neuen Lebenssituation befinde.
Nach wie vor ist es immer noch eine Sache ohne richtigen Abschluss und alles noch in der Schwebe, zu aktiv um es erledigt hinter sich zu lassen.Wie ein sterbender Patient, wie ein Warten auf den sicheren Tod.
So vergingen auch nun vier Wochen, in denen das Thema mich, meine Gedanken, Gespräche und Emotionen beherrscht hat.
Wenig Fakten, mehr Spekulationen über mögliche Dinge mit unbekanntem Ausgang.
Die dauernde Beschäftigung mit diesem Thema zerrt an den Nerven und lässt keine Ruhe zu.
Jetzt, nach vier Wochen, wechsle ich für mich die Strategie und werde ab sofort dieses Thema einfach ignorieren.
Es ist alles in die Wege geleitet , was muss und bin nun an kann ich nichts mehr ändern, egal wie sehr ich mir den Kopf darüber zerbreche.
Mit der Löschung der Thematik aus meinem Kommunikationsbereich erhoffe ich mir, das dieses Thema, somit nicht so quälend weitere am Leben gehalten wird, sondern sich langsam abkühlt.
Das Kopfzerbrechen über Dinge, die ich momentan eh nicht beeinflussen kann , kostet mir zuviel Kraft und verschwendet nur meine wertvolle Lebenszeit.
Somit soll dieses eine Problem von nun an nichtmehr kommuniziert werden, bis zum Tag der Entscheidung, dessen Ausgang nicht in meiner Hand liegt.
Bis dahin werde ich nun beginnen, mein Leben wieder bewusst zu genießen.

Die Heilandskirche in Potsdam.War oft hier in der Nähe und doch noch nie direkt hier.
Heute mit Schwiegervater auf den Spuren seiner Jugend, lag sie wieder in der Nähe, und wenn nicht jetzt wann dann.
Einmal diesen Ort besichtigen, für ein paar Fotos und um einmal hier gewesen zu sein und um den Tag einen neuen Eindruck zu geben.

Heute mit Schwiegervater unterwegs in seinem alten Kiez und damit seiner Vergangenheit.
Merke, das man wahrscheinlich immer emotionaler in seine Geschichte zurückblickt, desto älter man wird.
Wurde zum Essen eingeladen, natürlich im Restaurant mit emotionaler Bedeutung.

Heute mit Schwiegervater unterwegs in seinem alten Kiez, und damit auf den nostalgischen Spuren seiner Jugend.
Der Eindruck verstärkt sich, das man mit zunehmendem Alter immer emotionaler an der alten Zeit hängt.
Wurde zum Essen eingeladen, natürlich in dem Restaurant mit emotionalem Bezug.

Heute einfach mal raus..ein Stück rein in die Natur, soll mich ein wenig ablenken und andere Gedanken vorlassen.
Wie gefangen mit einem Gummiband, komme ich mal weiter weg und mal weniger weg von meinem Problem.
Hab irgendwie das Gefühl, das laufende Jahr geht von ganz alleine weiter und lässt mich grübelnd zurück.
Früher ist mir jede Kleinigkeit im Wechsel der Jahreszeiten aufgefallen, und jetzt drehen sich die Gedanken nur noch so um mich, das es um mich rum unbemerkt Sommer wird.
Vielleicht hat diese passive Grübelzeit ja irgendwo seinen tieferen Sinn, inmitten eines notwendigen Wasserfalls spürt man jedenfalls nur das es abwärts geht, und weiß nicht wie tief.

Ganz spontan entschieden…und richtig.
Mit Hunger und Appetit vertilgt und jetzt richtig satt.
Die Schärfe brennt noch ein wenig nach.
Das Beste, was mir heute passiert ist.
Selbst der dunkelste Tag hat wenigstens ein Lichtblick.

Gerade jetzt, wo wieder die schweren Gedanken aus dem Schlaf gerissen worden um mich wie böse unruhebringenden Dämonen zu beherrschen, habe ich einen Weg gefunden um mich abzulenken.
Sind die Gedanken gefangen in einer Spielwelt, dann können sie erstmal nicht weiter um den Strudel der Probleme kreisen und so finde ich ein Stück der Ruhe wieder.Vorübergehend..Zeit gewinnen.

Gerade läßt der Sturm in meinem Leben etwas nach, kommen wieder neue Erkenntnisse dazu, die alles wieder aufwühlen und verunsichern.
Dabei geht es in erster Linie nichtmal darum, ob es Erkenntnisse sind, die die eigene Position letztendlich verbessern oder verschlechtern könnten.
Es ist die Tatsache, das überhaupt wieder Bewegung herrscht, die die annehmbare Sache wieder im Ziel korrigiert.
Wieder beschäftigt man sich mit der Materie und wieder wühlt es einen auf und wieder ist der nötige und wohltuende Abstand dahin.

In Berlin wird die Autobahn erweitert, die sich jetzt eh schon nervend durch die Stadt schlängelt.
Das neue Stück frisst sich nun durch das Neuköllner Brachland.
Jedes neue Bauprojekt verändert eine Stadt, nicht immer zum besseren.
Auch wenn es noch so bequem und praktisch ist, weitere Autobahnkilometer im Citybereich zu verlegen, das dies die Lebensqualität der Stadt erhöht, bezweifle ich mal.
Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten….so ist das nunmal.

Jetzt , mit genug Zeit , egal ob am Wochenende oder nicht, ist der Zugang da, auch mal aufs Leben und Erlebte zurück blicken zu können.
Losgelöst vom verplanten Alltag, bin ich dabei, mir alles chronologisch wieder anzusehen, was ich irgendwann mal selbst auf Video gebannt habe.
Alte Urlaubsfilme oder einfach nur das Aufwachsen der Kinder gefilmt, zeigt mir eine andere Zeit, die bereits hinter mir liegt, abgelebt ist.
Wo die Zeit geblieben ist, weiß ich nun ganz gut, sie ist unbemerkt versickert und zermahlen im straffen Arbeitsalltag.
Nie vergeht die Zeit schneller, als wenn man routiniert , wie auf Schienen, seinen Alltag und damit seine Lebenszeit abfährt.
Lebenszeit, die man verkauft um Leben zu können, dabei ist es oft nicht leicht, die richtige Balance zu finden und entweder fehlt es an Zeit oder Geld im Leben.
Zurückgeworfen in eine andere Zeit, zeigt mir auch, wie viel meiner Zeit ich wirklich einfach so in materielle Werte umgetauscht habe.
Rückblickend sicherlich notwendig, aber von der Sache her, ein schlechter Tausch.

Immer im Mai geht’s los mit dem ZDF Fernsehgarten, an dessen Programm ich dann auch meinst in dem Leerlauf des Sonntagvormittag s hängenbleibe.
Und so in diese Sendung irgendwie schon Tradition geworden, wahrscheinlich weil sie saisonal bedingt ist, wie Spargel, vermittelt mit der Start dieser Sendereihe..jetzt wird’s Sommer, jetzt wird’s warm.
Sommerbegleitend, aber dieses Mal nicht ganz frei davon, das dieses Jahr bei mir alles etwas anders ist.Da tun solche ewigen Rituale irgendwie gut, vermitteln Beständigkeit, über den Zeitraum eigener Veränderungen hinaus.

Egal mit welcher „Beilage“..

Ob man Licht sieht im Leben, hängt oft davon ab, welchen Blickwinkel man hat.
So kam heute tagesaufhellend, das sich ein kleines unbedeutendes (aber doch schon lange mitschleifendes) Problemchen endlich gelöst hat und in der großen eintrübenden Sache in meinem Leben sich von einer andern Seite zeigt.
Auf einmal löst sich die reine Angst, Verzweiflung und Panikmache von der eigentlichen Realität und zeigt mir nun, mit etwas Abstand eine andere Sicht auf die Dinge, die da zerbrochen vor meinen Füßen liegen.
Somit ist nichts nur schwarz/weiß und nichts ist erstmal so, wie man es sich ausmalt.
Die Zeit bringt Bewegung in die Sache und verändert sich den Sichtwinkel auf den Kern des Problems.
Eine weitere Sicht ist immer eine erweiterte Option und diese lässt die ganze Sache nun mehrdimensional erscheinen, was mir heute den Tag aufhellt.

Garten.Maigrillen.
Läuft.

Das Richtige um wieder einmal auf andere Gedanken zu kommen, Gartenparty bei den Schwiegereltern mit Fischsuppe überm Feuer.
Im Garten sitzen, und so langsam die kommende Gartensaison auf sich wirken lassen, bedeutet auch..die Zeit geht weiter..lass den letzten Winter und Frühling hinter dir.Sieh nach vorn.

Es sind 161 Tage vergangen, seitdem ich irgendwie von einer Stromschnelle des Lebens in die andere komme.
Heute mal die Tage gezählt, wie lange „Das“ schon so geht, das ich irgendwie keine Ruhe und Beständigkeit in mein Leben bekomme.
Beim Gedanken an 161 Tagen stellt sich in erster Linie die Frage, wieviele da noch folgen werden, denn dauerhaft unter dem Stress der Veränderung zu leiden ist auch nicht angenehm.
Ich suche nach Ruhe und mittlerweile entnehme ich die Ruhe schon aus den kleinen Dingen des Lebend, wenn das große Drumherum schon unaufhaltbar weiterschaukekt.
Das ruhende ausbalancierte Glas Wasser auf einem Kahn mit mächtig Seegang zeigt auch ein Bild einer ebenen Wasseroberfläche.
Nach 161 Tagen der inneren Unruhe und unwillkommenen Überraschungen sehnt man sich einfach nur nach der Ruhe , die man mal hatte.
Trotzdem hab ich immer vor Augen, das nicht das ganze Leben ein starrer See sein kann und es immer wieder Turbulenzen geben muss, an denen man wächst und aus denen man lernt.
Aber irgendwann muss und wird auch diese Phase vorbei sein.