Zurück in Ingolstadt. Diesmal nicht aus Gründen, sich froh in die Ferne zu stürzen, sondern um Abschied zu nehmen. Ja, eine Beerdigung trägt mich dieses mal zurück in die Stadt und nun entlasse ich meinen Großonkel auf dem Gedanken, noch immer in meinem Leben zu sein und damit auch die Hoffnung seiner Genesung. Obwohl ich zu diesem Mann seit Jahren kaum noch Kontakt habe, hat mich die Beisetzung heute viel Kraft und Tränen gekostet, denn in erster Linie nahm ich Abschied von meinem Onkel, so wie wir früher zueinander standen. Zweifellos war er ein Held meiner Kindheit, meiner Jugend. Auch wenn man sich selten sah, irgendwie stimmte der Draht und das Gegenseitige Verstehen. Unheilbar erkrankt, war es für ihn sicherlich auch ein Ende nach einem langen Leidensweg. Ich hörte heute den Spruch..“Er ging schon seit einer ganzen Weile von uns…das hier ist sein letzter Schritt. Für mich kein Trist, habe ich ihn noch fit und gesund in Erinnerung …aber so soll es auch bleiben.
Monat: Juni 2015
Allergie
Es war mit zu rechnen, aber nicht so spät. Seit heute Morgen plagt mich der erste allergische Niesanfall dieses Jahres. Irgendwann musste es kommen das die Nase anfängt zu laufen. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre, werde ich auch diesmal nicht mit Allergieblockern gegensteuern, sondern es wieder einfach aushalten und abwarten. Irgendwann in den nächsten Stunden oder Tage gewöhnt sich der Körper an die Belastung und fährt die Protestreaktion von ganz allein zurück.
Computerspiel
Habe heute quasi den ganzen Tag am PC verzockt. Der Tag ging rum, aber ich habe nicht das Gefühl meine Zeit irgendwie verschwendet zu haben oder das dieser Tag irgendwie nun umsonst war. Ganz im Gegenteil, zufrieden (wenn auch mit leichten Kopfschmerzen) geht der Tag zu Ende und allein das entscheidet.
In der ständigen Vertretung
Unzählige Male hier nur vorbeigefahren und heute eher spontan mit meiner neu gefundenen Freundschaft eingekehrt. Einer der wenigen Lokale in Berlin, in dem frisches Kölsch ausgeschenkt wird. In Erinnerung an unseren Tag in Köln vor bald einen Monat.Passt.
Unterstadt
Wenn ich nach langer Zeit wieder anfange zu Spielen, wechsle ich die Seiten. Mal Allianz mal Horde, geht’s nach einer Spielpause immer hin und her.
Heute zum Mittag
Mal wieder was asiatisches, undzwar das, von dem ich nichtmal den Namen richtig aussprechen kann.
DDR Museum
Heute mal ins DDR Museum. Kleiner als erwartet, aber dennoch irgendwie gut gemacht und für sieben Euro , für die touristische Lage direkt gegenüber dem Dom, angemessen. Hab fast alles wiedererkannt und es gibt einen guten Blick auf die täglichen Dinge des DDR Alltags.Von den ausgestellten Gegenständen auf das Leben der Menschen in der DDR zu schließen, bedarf es viel Phantasie. Trotzdem machbar die Ausstellung. Haken dran…einmal gesehen..muss ich aber nicht nochmal rein.
Wilmersdorfer Stasse
Berlins Versuch, einem das Gleiche zu bieten, wie jede andere deutsche Stadt auch…eine Fußgängerzone mit immer den gleichen Laden-Ketten. Ob nun Stuttgart,Frankfurt, Mannheim oder Köln..eine Fußgängerzone schlängelt sich immer durch die Innenstadt. Berlins Variante, hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen , oder ich habe das hier alles belebter und attraktiver in Erinnerung. Das bisschen, was diese Straße früher mal ausgemacht hat, saugen nun zwei große Shoppingmalls am Anfang der Meile ab. Wer geht noch draußen von Geschäft zu Geschäft, wenn man alles bequem in einem überdachtem Center mit Tiefgarage hat?
Wannsee
Mal wieder raus..heute zum Wannsee. War ewig nicht hier..stand auf meiner Liste.. Obwohl wir uns in der sommerlichen Hochsaison befinden, sieht das Wetter und der Wannsee noch garnicht richtig nach Sommer aus.
Hochzeitsbaum
An unserem Hochzeitsbaum werden die Kirschen langsam reif. Sonst hatten wir um diese Zeit schon eine reiche Ernte, aber dieses Jahr scheint alles anders zu laufen. Kein richtiger Sommer, wenig Kirschen am Baum…scheint so, als würde es generell ein eher flaches Jahr werden.
Nochmal Tod
Gestern erreichte mich die Nachricht eines Todesfalls in der Familie. Hatte zwar schon lange kaum noch Kontakt zu ihm und dem bayrischen Zweig meiner Familie, aber ein Schlag war diese Nachricht für mich schon. Auf einmal waren die Szenen meiner Kindheit wieder präsent, die bisher völlig verschwunden waren und auf einmal wieder im Gedächtnis sind. Und wieder das Gefühl der sich ausdünnenden Familie.Generationen rücken auf.Ich, sonst Kleinster einer großen Familie, sehe mich selbst immer weiter nach oben in dieser Pyramide gedrückt, andere Generationen rücken nach.Das Leben ist endlich.Auch meins.
Jugendweihe
Was hab ich nich vor zwei Jahren solche „Familienfeiern“ abgelehnt und hatte drei Kreuze gemacht, wenn ich sie überstanden hatte und meinen Freiraum wieder hatte. In meinem neuen Leben gelingt es mir, Zugang dazu zu finden, was solche Feiern ausmacht und welche positive Energie man daraus ziehen kann. Zusammensein in der Familie und gute Gespräche hatte ich bisher völlig unterschätzt und kann leider erst jetzt begreifen, was einem das wirklich bedeuten kann. Aus einem „Überstehen“ ist ein „genieße die Zeit“ geworden. Eine Erkenntnis, die bereichert.
Die Ehe für Alle
In den letzten Tagen ist dieses Thema um die „Homo-Ehe“ nicht aus den Medien wegzudenken. Ich verstehe bei diesem Thema irgendwie die ganze Diskussion nicht. Als Hetero-Mann kann es mir doch total egal sein, ob ein homosexuelles Paar heiraten möchte oder nicht.Ob sie das dürfen oder nicht, ändert ja nichts an meiner Ehe.Und wenn homosexuelle Paare nicht heiraten dürften, dann würde das ja heißen, man verbiete es Ihnen …und warum? Ich kann nicht erkennen, was laut mancher Aussagen von Politikern, die Ehe mit Kindern zu tun hat, sonst müsste man ja kinderlose hetero-Ehepartner auch wieder zur Scheidung zwingen. Ich verstehe nicht, warum man Menschen nicht das Gefühl von verbriefter Geborgenheit und Familie zugestehen möchte, wenn die Ehe doch als Siegel der Liebe angesehen wird und letztlich etwas sehr schönes ist. Paare davon ausgrenzen zu wollen, zeigt mir, das wir noch lange nicht alle Menschen als Gleich einem selbst ansehen.
Stufe 20
Nach zwei Tagen intensiven WoW-Spielens, habe ich nach 8 Stunden die Stufe 20 erreicht, welche mir nun ermöglicht, nicht nur zu Fuß durch die Spielwelt zu gelangen. Das Onlinespiel hat die Eigenschaft mich komplett aus den bedrückenden Alltagsgedanken zu entführen, und mich zumindest für ein paar Stunden mental komplett entspannen zu lassen. Alles, was irgendwie Spaß macht, ist mir derzeit willkommen…
Spielteufel
Der Spielteufel hat mich. Sitze wieder vorm Spiel und beginne einen Charakter völlig neu, so wie ich wohl auch im Leben irgendwie wieder neu anfangen muss. Den Zweck erfüllt es.Es lenkt ab und beschäftigt mich.Egal ob Nutzen oder nicht, es entführt für die Spielzeit meine Gedanken, die sonst nur um mein Problem kreisen würden…und eine Grübelpause fühlt sich sehr erholsam an.
Ravioli heute
Essenstechnisch ganz unten heute, so wie ich halt. Dosenravioli direkt aus dem Topf. Hätte die Esskultur nur noch unterbieten können, hätte ich gleich die Dose auf den Herd gestellt. Dosen-Ravioli müssen nicht gut aussehen oder gut schmecken…sie sollen satt machen.
Augen auf
Mal ohne festes Ziel durch den Kiez bummeln, die Dinge in mich aufnehmen. Mal nicht an einen konkreten Punkt hetzen, sondern sich treiben lassen und die Dinge um mich herum bewusst wahrnehmen.Und alles mit Zeit.
Beim Italiener
Lassen den Tag, an dem meine Tochter acht Jahre alt wird, in Familie beim lokalen Italiener ausklingen. Immerhin gelingt es mir, im Rahmen der Familie, Ablenkung zu finden von Druck meiner Probleme, die , schon überwunden geglaubt, nun mit voller Härte wieder in meine Realität krachen. Mittlerweile glaube ich, das man mit einer klaren Niederlage schneller wieder ins Leben findet, als eine lange Zeit des wahrscheinlichen Gewinnens. Die Ungewissheit, sei sie noch so wahrscheinlich, hat sie doch immer Zweifel in der Sache in sich und verhindert irgendwie, einen klaren Weg erkennen und planen zu lassen. Auf und ab…wechseln sich ab….schubweise.
Foto des Tages
Geburtstagsfeier
Angekommen mit Tochter und ihrem Geburtstagsgefolge auf dem Reiterhof, wo dieses Jahr ihre Geburtstagsparty stattfindet. Hänge irgendwie den ganzen Tag schon durch, werde mich aber heute extrem zusammenreißen, ihr den Tag so schön wie möglich zu gestalten. Bin etwas sauer auf die Gesamtsituation, die es mir nicht erlaubt komplett abzuschalten und den Tag einfach nur zu genießen.