Archive for November 21st, 2020

Nach zwei Wochen

Samstag, November 21st, 2020

Es ist nun gut zwei Wochen her, als ich mir zwei Tage Urlaub nahm, um mal wenigstens kurz dem Wahnsinn hier gedanklich zu entkommen. Ich kam auch auf die Idee, auf meine kurze Reise, meine (etwas komplizierte) Freundschaft einfach mitzunehmen und ihn damit aus seiner Isolation zu zerren und den Tag wieder zu einem gemeinsamen Tag zu manchen. So ein bisschen wie früher, als zwischen uns noch alles anders war. Als er noch anders war.
Er freute sich sogar über die Einladung und die Idee ansich.
Es ist sicherlich schwer und bestimmt kann ich ihm das nichtmal übel nehmen, wenn er dann doch in letzter Minute doch absagte.
In seinem Leben passiert seit langem einfach nichts mehr und er scheint sich damit abgefunden zu haben.
Die Idee, gemeinsam eine kleine Reise zu unternehmen, verursachte ihn ihm wahrscheinlich puren Stress, das ein Ereignis auf ihn zurollen würde, der den Tag anders gestalten würde, als es seine Tage sonst tun.
Wenn es normal ist, das nichts passiert und man alleine ohne soziale Kontakte vor sich hinlebt, ist es wahrscheinlich eine große Unbekannte, wenn dann auf einmal was anders sein soll.
Ich bin davon überzeugt, das er mitgekommen wäre, hätte ich ihm am Tag selbst gefragt ob er spontan Lust hätte, aber schatte er zwei Tage Zeit diesen „anderen“ Tag vor sich zu sehen und sich somit in Gedanken reinsteigern können, die ihn in der Nacht vorher keinen Schlaf gegönnt haben.
Ich war nichtmal sauer oder böse, das ich dann den Tag allein meine kleine Reise antreten mußte und diesen Tag nur mit mir selbst teilen kann, aber enttäuscht war ich schon.
Enttäuscht nicht wegen dem Tag ansich sondern eher wegen der Erkenntnis, das er sich immer mehr von seiner Welt gefangen nimmt, das die Zeiten in denen wir noch gemeinsam was unternehmen konnten aber auch tiefe Gespräche führen konnten, wahrscheinlich einfach vorbei sind und seiner psychischen Erkrankung zum Opfer gefallen ist.
Nun ist dieser Tage zwei Wochen her und es sind wieder einmal zwei Wochen vergangen in den wir kein Wort gewechselt haben.
Ich weis, das der Kontakt wieder da wäre, sobald ich das Signal geben würde, das ich nicht sauer bin, aber leider hat sich die Qualität unserer Kommunikation auch soweit in den letzten Jahren verschlechtert und unsere Welten noch weiter von einander entfernt, das ich momentan keine Kraft dazu habe, den Kontakt wieder aufleben zu lassen.
Und trotzdem kommt in mir wieder das hoch, was immer hochkommt, wenn der Kontakt ruht…die Frage nach dem , wie es ihm geht.
Die Frage nachdem , was man selbst hätte anders machen können, was ich hätte anders tun können um ihm zu helfen….aus seiner Isolation heraus zu kommen.
Gedanken am Samstagabend.

Wochenende

Samstag, November 21st, 2020

Wenn sonst der Freitag das Wochenende einläutete, stand immer die Frage, wird es ein ruhiges Wochenende auf der Couch oder eins an dem man wieder irgendwas unternimmt. Eine gute Mischung aus beiden Optionen haben dann die Freizeit am Wochenende immer zu etwas besonderem gemacht. Mal war einem nach Ausruhen und mal hatte man sich drauf gefreut, mal wieder Freunde zu treffen, irgendwohin zu fahren oder was mit der Familie zu unternehmen.
Seit Corona laufen die Wochenenden fast immer gleich ab und so ist nun ein Alltag über mich gekommen, bei dem man sich keine Gedanken darüber machen muss, nach was einem ist, da eh kaum was möglich ist.
Es ist wie ein Gefühl des eingesperrt sein, denn man kann nirgends hin. Das verlassen der Wohnung hat keinen Sinn, da draußen das Leben nicht mehr stattfindet und selbst in diese Leere da draußen sollte man es meiden zu gehen.
Also Alltag zwischen Arbeitswoche und Wochenende in absoluter Lethargie, in der man eigentlich nur warten kann und das Warten macht mürbe, unglücklich und depressiv.