Deponie

Ein schwerer Frühling

Alles könnte so Perfekt sein. Das schönste Märzwetter verkündet einen baldigen Frühling, uns geht’s gut und wir sind gesund und könnten die Zeit einfach so genießen, wäre da nicht das Leben, was ab und zu andere Pläne hat als man selbst. Schwiegermutters Zustand verschlimmert sich weiter und fordert von allen Beteiligten immer mehr Energie, vor allem von meiner Frau und ihrem Vater, dem engsten Kreis, der den größten Teil dieser Aufgabe tragen muss. Mit dem Wissen, das es in dieser Sache kein Happy End geben wird ,sondern nur ein trauriges Ende , torkeln wir alle etwas plan- und Ziellos durch dieses Frühjahr, letztlich nur mit dem Anspruch morgen noch zu funktionieren. Ich selbst weiß nicht, wie ich helfen kann und auch sonst weiß es keiner weiter, was mich zu einem hilflosen Zuschauer dieser Szene des Lebens macht. So bleiben mir vorerst nur die Gedanken übers Leben….Zur Weihnachtszeit war alles noch gut mit ihr…dann kam die Diagnose, dann die OP und ab da war sie nicht mehr sie selbst und das , was nun noch von ihr übrig ist….verschwindet jeden Tag und wandelt sich immer mehr in ihre eigene Resignation ,Traurigkeit und Verwirrtheit. Für mich in der zweiten Reihe des Geschehens fühlt sich das alles auch schon belastend an…aber wie muss es für die Beiden sein, die sie in erster Reihe beim langsamen Sterben begleiten? Es gibt Schicksalsschläge, denen nicht jeder gewachsen ist , sie zu meistern….dessen bin ich mir sicher.