Erstmal weit in die Vergangenheit. Schon im jugendlichen Entdeckeralter war mein bester Freund anders. Zu Schulzeiten kam bei uns Jungs irgendwann der Punkt an dem es nichtmehr so cool war die Mädels zu ärgern und man war kein Weichspühler mehr ,wenn man mal auf der Schuldisco (sowas gabs damals im Osten noch…denkt mal an den Film Sonnenallee) mal mit einem Mädel tanzte. Irgendwann war es eben treibender bei den Mädels einen Eindruck zu hinterlassen anstatt sich alles zu vermasseln und sich als vorpubertär abstempeln zu lassen. Mein bester Freund hingegen hat diese „Die Weiber mit Wasserbomben beschmeißen“ Menthalität viel zu spät abgelegt und stand dann eben der Entwicklung der Klasse hinten an, wenn man das mal von Reifegrad aus betrachtet. Gegen ende der Schulzeit hatte dann jeder seine Erfahrungen gemacht, außer er. Ich ging dann erstmal meiner eigenen Entwicklung nach ohne mich groß mit ihm und seinen Problemem auseinander zustezen. Ich war dann lange mit meinen Erfahrungen,Lieben und Trennungen und Hochgefühlen und Enttäuschungen beschäftigt. Nun stehe ich da fester im Leben und bin glücklich verheiratet und nicht Kinderlos,wie fast alle aus meiner ehemaligen Klasse ,wenn man den einen oder anderen mal irgendwo trifft oder sonst irgendwo wiederentdeckt oder von ihm hört. Mein Freund konnte bisher nicht über seinen eigenen Schatten springen und erst seit dem wir wieder häufigeren Kontakt haben ,merke ich wie sehr er darunter leidet und wie sehr er das herunterspielt und das ganze Thema abblockt. Natürlich habe ich und meine damalige Freundin versucht ,ihn mal einer Freundin von ihr vorszustellen , aber er kam bis zu einem gewissen Punkt nicht über seinen eigenen Schatten hinüber. Ab dem Punkt ,wo man auch mal etwas von sich selber Preis geben muß und was riskieren muß um zu gewinnen, ging er immer den sicheren Weg ,der dann aber als zu cool oder zu uninteressiert abgestempelt wurde. Als wir dann so Mitte 20 wurden ,kam uns allen auch mal der Gedanke ,das wir ihn bisher an das falsche Geschlecht binden wollten. Aber nun wissen wir ,das er wirklich nur übernatürlich schüchtern und verklemmt ist…oder er kann sein comming out so prima vor uns verstecken und läßt selbst zufällige Indizien gegen eine Homesexulalität sprechen. Nun sind wir beide mitlerweile über 30 und das Problem scheint mir bei ihm immer mehr in den Sand der eigenen Seele getreten zu werden. Bisher konnte man mit ihm nichtmal über das Thema sprechen, wie er sich ein Leben ohne weibliche Begleitung vorstellt. Nun ist die Zeit vorbei, das wir ständig unterwegs und in Discotheken mal die und mal die kennen lernten und für ihn damit auch zunehmend die Chance versiegt noch jemanden kennen zu lernen. Äußerlich hat der schon längst aufgegeben und kehrt das Thema als erledingt unter den Tisch. Kann ein Mensch so ein wichtiges Thema ,wie eine Partnerschaft und generell das Thema Liebe irgendwann wirklich unter den Tisch kehren und ehrlich sagen ,das es sich erledigt hat? Ich bin der Meinung ,das uns solche Fragen das ganze Leben lang beschäftigen werden, erst recht ,wenn […]
Tag: 13. Dezember 2006
Meine Eltern
Ich will mal nicht lügen und behaupten ,dass ich eine schlechte Kindheit hatte an der es an irgendwas gefehlt hatte. Nur glaube ich das meine Eltern noch sehr jung waren ,als ich dann auf die Welt kam und sie waren sich der Bedeutung das nun ein neues Leben beginnen sollte nicht so im klaren. Meine Eltern waren dann zwar erstmal Eltern haben aber ihr Leben im Prinzip erstmal so weitergelebt ,wie sie es mochten. Das bedeutet viele viele Partys mit vielen Leuten in einer realtiv kleinen Wohnung. In Kinderaugen ist das ja erstmal richtig witzig ,wenn viele Leute da sind und die dann auch bis Früh um 6-7 Uhr am feiern waren. Als Kleinkind gab es für mich schon wenig Regeln ,was das Schlafen angeht.Ich ging schlafen wenn ich meinte ich bin zu müde oder es kam nichts mehr im Fernsehen. Auch sonst hielten es meine Eltern ,ein bisschen aus Überzeugung und ein bisschen aus Bequemlichkeit, mit der antiautoritären Erziehung. Sowas kann sich dann später in der Pubertät ganz schön rechen ,wenn denn das Kind den Ton angibt und genau weis, wie es die Eltern zu handhaben hat. Gut, ich habe daraus gelernt ,das diese Methode in diesen Auswüchsen meißt eine Sackgasse ist ,da jeder irgendwann seine Grenzen erfahren wird, nur ist es eben mit zunehmenden Alter immer schwerer diese dann auch zu akzeptieren. Nun bin ich selber Vater und muß gestehen das ich mich heute mit meinen Schwiegereltern besser verstehe als mit meinen eigenen Eltern. Punkt eins ist mein Sohn. Als der Kleine auf der Welt war, konnten wir uns vor Besuchen und Hilfsangeboten kaum retten. Auch wenn man die meiste Hilfe nicht benötigt ist es doch schön zu wissen ,das Helfende Hände bereit stehen. Mit der Zeit haben dann die Besuche meiner Eltern nachgelassen (aber nur von meinen Eltern). Wenn ich mir da meine Schwiegereltern zum Vergleich sehe ,dann sehe ich das da immernoch ein großes Interresse da ist und eine große Hilfsbereitschaft. Vieles passiert dann so im guten Willen ,obwohl wir darauf nicht angewiesen sind aber es ist immer eine nette Geste. Schleppt sich meine Schwiegermutter 2 mal in der Woche noch nach der Arbeit hier vorbei ,hat sie immer was im Gepäck…ein Windelpaket,ein kleines Spielzeug oder eine andere Kleinigkeit. Was aber noch viel wichtiger ist, sie kann sofort umschalten und sich eine Stunde permanent um ihren Enkle kümmern und mit ihm Lieder singen oder spielen. Für meinen Schwiegervater trifft das genauso zu. Darüber hinaus ist er auch immer daran interressiert ,wie es uns geht und macht immer Vorschläge wie man uns das Leben noch einfacher machen kann. Da kommen auch oft Angebote ,das sie den kleinen mal einen Tag zu sich nehmen und mit ihm was schönes unternehmen ,das meine Frau und ich mal einen Tag für uns haben. Primär gehts mir hier aber am Elterlichen Interresse am Leben der eigenen Kinder und das der Enkelkinder. Wenn ich von meinen Eltern rede ,dann müssen wir uns schon zu 95 Prozent mit Kind auf dem Weg zu […]
Urlaub vom Ich
Jeden Tag steht man fest in seiner Rolle und geht seinen Terminen und Gewohnheiten nach. Man ist schon daran gewöhnt immer und in genauen Zeitabständen genauen Mustern zu folgen, Leben braucht eben Organisation. Es ist jetzt zwar schon eine Weile her aber ich kann mich genau noch ans letzte Mal erinner ,in der ich völlig alleine war. Frau und Kind mit den Schwiegereltern und ich hatte ebenfalls Urlaub ,den ich aber nutzen sollte um zu Hause zu lernen. Mit dem Lernen wurde es nichts ,aber dafür eine neue wichtige Erfahrung. Am ersten Tag kam ich dann nach und nach aus meinen gewohnten Routinen. Ich hatte ja,da ich alleine war keine Verpflichtungen mehr und da keiner mehr da war brauchte man auch sich über nichts absprechen oder arbeit zu teilen. Irgendwie nicht nur ein herkömmlicher Urlaub sondern auch ein Urlaub vom Ich. Alles fest implementierten Routinen ,Gewohnheiten und Aufgaben waren ja nun nicht zwingend erforderlich. Damit hinterließen sie einen zeitlichen Holraum in dem sich eine spirituelle Nachdenk- und Empfindungsphase entwickeln konnte. Es lief so den ganzen Tag und den ganzen abend Musik und ich verzichtete bewußt mich Stumpfsinnig durchs Fernsehen oder Radiogequatsche ablenken zu lassen. Ich nutzte die Zeit nichtmal um telefonisch meine Freundschaften zu pflegen, wo man ansonsten ja auch kaum Zeit hat lange zu telefonieren. Diese 2 Tage waren nur völlig für mich. Nicht für mich als Freund ,Mann oder Familienvater sondern nur für mich …irgendwie nur für mich als spirituelles Wesen. Gegen Späten Abend hatte ich die Stimmung schon so in mir ausgebreitet ,das ich ganz frei und ohne Zeitdruck über alles mögliche nachdenken konnte. Eine äußere Sicht des Lebens offenbarte sich mir und ich hatte auch das Gefühl ,das ich ab und zu nicht nur in Erinnerungen schwelgte sondern nun endlich die Ruhe hatte ,so manches restlos und endlich zu verarbeiten in dem ich mich in dieser Phase damit beschäftigte. Und zwar nicht willend micht damit beschäftigte ,sondern mich leiten und dahingleiten ließ um somit dahin getragen zu werden und so lange da zu verweilen ,bis der Gedanke abgearbeitet war. Irgendwie war es so ,als würde ich aus der Rolle in meinem Leben aus meiner eigenen Persönlichkeit heraustreten und dann innen mal kräftig sauber machen. Das Erlebsnis an sich denke ich ist absoluter Zufall und Stimmungsabhängig und natürlich Personenabhängig. Einige ,die das mal lesen werden ,werden denken….ja genau kenne ich auch…der Rest wird denken ,naja mal mies drauf ,oder gute Drogen….aber vielleicht habe ich hiermit mal einen aus der Minderheit gefunden. Dieses Wochenende war für mich wie ein fast volles Glas was man mal ausgekippt hatte. Damit meine ich aber nicht ,das ich kurz vorm Ausrasten war, sondern eher das ich in meiner Lebensroutine eben für nicht viel neues mehr empfänglich war ,sondern eben quasi nur nach den vorgelegten Schinen gelebt habe. Für mich war es ein kurzes Anhalten und umdrehen im generellen Sprint durch das Leben. Beim Umschauen kann man sich dann mal kurz angucken ,was hinter einem liegt und bekommt eine neue Sicht darauf ,was […]