Gedankendeponie

Gedanken um meine neue Situation im Arbeitsalltag. Gehalt rauf und gleichzeitig Arbeitszeit runter…klingt erstmal nach einem Gewinn in doppelter Hinsicht.
Doch wenn ich mal rechne und derzeit nur noch auf ca 20 Wochenstunden komme, ist klar das ich viel mehr Freizeit habe als vorher. Da ich einige Tage voll und andere dafür nur ein paar Stunden arbeite, gibts es solche Tage wie gestern und heute, in denen ich mein Pensum sehr schnell geschafft habe und daher weit or der Zeit fertig bin, an der sonst in der Firma das Mittagessen ansteht.
Und heute hatte ich gleich den ersten Eindruck, wie es so ist, wenn man irgendwie wieder aus dem gewöhnten Alltag einfach „raus“ ist. Temporär wieder das Gefühl, alleine zu sein, da ich an diesen Tagen allein unterwegs bin und daher auch wieder in der vielen Freizeit viele Möglichkeiten für Gedanken habe, die sich auch nur sonst in den Vordergrund drängen können, wenn man genug frei um sich herum hat.
So fühlte ich mich heute wieder plötzlich an alte Zeiten erinnert , in denen ich wahrlich mehr genug Freizeit hatte was auf der einen Seite natürlich gut ist, nicht total verplant und gehetzt zu sein, aber auf der anderen Seie sich auch etwas isoliert und einsam anfühlte, da mir damals in meiner Arbeitslosigkeit die täglichen sozialen Kontakte ganz schön fehlte.
Der kleine tägliche kurze Plausch mit den Kollegen und kleine Anekdoten mit Kunden…ist einfach nicht zu unterschätzen.
Nun , da ich zwei Tage in der Woche aus genau diesem kollegialen Rahmen geworfen worden bin, hab ich so eine kleine Ahnung, wie es damals bei mir war und habe gleich den Gedanken daran, wie es sein muss, sich dauerhaft in dieser Situation zu befinden. Für mich ist das alles schon so lange her, das es heute mal ganz gut tat, wieder daran erinnert zu werden, das nichts im Leben als selbstverständlich abgesehen werden sollte.
Ich bin um diese Gedanken , die mich in diesen zwei tagen Isolation heimsuchen, sehr dankbar, denn zum einen führen sie irgendwie wieder zu meinem Ich (was ich schon längst vergessen hatte) und zum anderen lassen sich mich lernen und schätzen.

Tausend mal an diesem Gebäude vorbei gefahren und heute mal drin..und irgendwie beeindruckt vom Innenleben, das ja von außen nicht zu erahnen ist.

Gedankenverloren an diesem Novembermittwoch. Auf einmal überfällt mich meine sonst so typische nachdenkliche melancholische Freitagsstimmung..heute an einem Mittwoch und nach so langer Abstinenz. Seit Monaten hatte ich diese etwas traurige Stimmung nicht mehr, aber auch wenn’s lange her ist, das Gefühl ist noch bekannt. Erinnerungen gehen 20 Jahre zurück , schwere und leichte Gedanken im gleichen Moment.