Allein zu sein

Da ich hier angeschlagen mich Stück für Stück zurück in meine Gesundheit zurück kämpfe, bin ich kräftemäßig hier in der Wohnung quasi „gefangen“ und mußte heute ein lang geplantes Konzert mit meiner Frau absagen.
Da ich hier ganz gut allein klar komme und man mir bei diesem Prozess nicht helfen kann, fand ich es ganz gut, das sie nun statt mir, mit einer Freundin zu diesem Konzert geht.
Immerhin verfallen die Karten dann nicht und ich habe nicht das Gefühl, mit meiner Krankheit hier noch einen anderen Menschen irgendwie zu Hause gefangen genommen zu haben.
So konnte ich mich heute Abend ein bisschen mich selbst widmen, denn die Kids haben die Chance genutzt und mein Angebot angenommen, das es heute keine einschränkenden Gesetze und Regelungen geben wird.
Jeder macht einfach was er will, solange er will.
Nun sind die Kinder vor ein paar Stunden freiwillig ins Bett gegangen und mit ihnen, wird es schlagartig ruhiger um mich rum.
Am Rechner sitzend und nebenbei Musik hörend, kommt das Gefühl der Einsamkeit auf einmal über mich.

Auf einmal ist sie da, diese Stimmung..allein zu sein und die Gedanken in einem gefühlten leeren und einsamen Raum fliegen zu lassen.
Und wieder einmal bemerke ich, das dieses Gefühl angenehm und unangenehm zugleich ist.

Zuerst hat man mal die Ruhe und die Zeit, sich einfach mal nur auf sich selbst zu konzentrieren, aber dieser leere Zustand darf nicht von Dauer sein.
Wie freischwimmen, aber immer mit Land in Sicht,
Und gerade in dieser Situation kann ich mich gut an die fernen Momente erinnern, in der ich (für mich subjektiv) länger diese Leere des Alleinseins hatte und stelle parallel fest, das diese Momente schon Jahrzehnte her sind und ich seit dem nie länger allein war.
Beim Gedanken daran, wie es sich anfühlen muss, in diesem Gefühl frei zu schwimmen ohne Land in Sicht und nichtmal eine Ahnung in welche Richtung das rettende Ufer sein könnte, wirkt auf mich beängstigend.
Somit bringt mir der Moment in dem ich mich gerade befinde einerseits eine erfüllende Ruhe und zum anderen eine Erkenntnis über ein Gefühl, welches ich nicht im Leben tragen möchte und die Erkenntnis, wie reicht man doch ist, wenn man nicht oft alleine ist.

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