Schon wieder vorbei mit Monat Mai. Noch vor einem Jahr sah ich bei jedem Monatswechsel melancholisch zurück und fühlte mich nur so von der vorbeirasenden Zeit stehengelassen. Nun fällt nur ein Tag auf den anderen, ob nun Monatswechsel oder nicht. Die Ruhe und die Zeit, melancholisch in der Vergangenheit zu leben, ist irgendwie weg und wird durch die momentanen Turbulenzen in meinen Leben total verdrängt. Auch wenn mir diese Ruhe momentan sehr fehlt, weiß ich nicht, ob das nun so schlecht ist, auch mal eine andere Lebensphase zu durchleben. Eine Phase, in der einiges ungewiss ist und vieles im Verborgenen liegt und ein einiges in Bewegung ist, steht dem Leben entgegen, in dem sich alles schon wie Gelee festgesetzt hatte und wirkliches Leben nur außerhalb des Gelees war, welches mich bis vor einem Jahr über mich herrschte. Auch wenn es nervt, eine dauernde Unruhe in sich zu tragen, sollte ich am Ende für ein paar spürbare Impulse in meinem Leben am Ende dankbar sein? Denn nichts hat mich in den letzten zwei Jahren mehr runtergezogen, als dieser erstarrte Stillstand der Dinge und mit den Gedanken steht’s in lebhaftere aber vergangenen Zeiten zu wohnen.
Monat: Mai 2015
Schnappschüsse des Tages
Habe den Tag in Germendorf heute mal wieder dazu genutzt, um den perfekten Moment einzufangen.Wenn aus einer Vielzahl von Bildern auch nur Eins übrig bleibt, das besonders ist, so erfüllt mich diese Erkenntnis mit Freude.
Germendorf
Ende Mai oder Anfang Juni zieht es uns hierher nach Germendorf.So auch dieses Jahr. Für die Kids ein Ausflug zum vorgezogenen Kindertag, für mich eine Gelegenheit mal wieder rauszukommen, nachdem ich nach meiner Rückkehr aus Kopenhagen nur selten den Weg raus gefunden habe.Hab mich drauf gefreut und bin froh heute hier zu sein…ich genieße einfach den Moment.
Pokal
Auch irgendwie ein festes Event im Jahr, welches mir immer wiederkehrend nahebringt, wo genau im Jahr wir uns befinden. Wo war ich letztes Jahr um diese Zeit, und wo vor zwei Jahren? Ein Punkt im Jahr der signalisiert, die erste Hälfte des Jahres ist vorbei…wenn der Pokal im Fernsehen vergeben wird.
Zurück in die 80er
Diese Uhr hatte ich schonmal, vor bald dreißig Jahren. Damals war es Hightech am Handgelenk, heute einfach nur reine Nostalgie. Hab sie mir spontan nochmal gekauft, die Zukunftsvision von damals.
Familie
Aus aktuellem Stimmungstief alle Vorhaben für heute und morgen gestrichen und einfach so zu Hause bleiben und im Kreise der Familie Kraft tanken und auffangen lassen. Eigentlich sollten die Kids, wegen unserer eigentlichen Planungen für dieses Wochenende zu meinen Eltern und auch das habe ich gestrichen. Wenn wir schon hier sind, dann sollen die Kinder auch bei uns und die Familie damit komplett sein und als vollkommener Kreis allen Beteiligten Kraft spenden. Wochenendpläne geändert, aber vom Gefühl her alles richtig gemacht.
Hinterm Gipfel
Der Mai liegt hinter mir, zumindest der Mai, den ich mir so sehr mit Eindrücken und Erlebnissen vollgepackt habe, um von meiner neuen Lebenssituation abzulenken und einfach Zeit vergehen zu lassen und sie vielleicht sogar zu genießen. Ja, irgendwie ein schöner Monat, aber auch ein kraftvoller Monat, der nun hinter mir liegt und vor mir liegt nun ein Feld der Stille. Es fühlt sich an, als hätte man die aufregende Gipfelbesteigung nun hinter sich und nun kann es nur noch zwingend zurück ins Tal gehen. Die Stille fühlt sich nach einem lauten Geräusch noch stiller an.
Wieder Pizza
Wieder zu Hause angekommen, bei Tiefkühlpizza und Cola. Entschiedener kann die Differenz zum gestrigen Tag wohl nicht ausfallen und trotzdem gibt’s heute kein „Fall“-Gefühl, welches ich sonst so nach einem perfekten Tag erlebe, wenn ich wieder im Alltag der Realität aufschlage. Ganz im Gegenteil, der schöne Tag gestern wirkt noch nach.
Schnappschüsse des Tages
Essen in Kopenhagen
Wenn schon mal hier, dann muss ich auch alles gegessen haben, was für hier so typisch ist. Gehört irgendwie dazu.
Ein Tag in Kopenhagen
Ein Tag Ablenkung und die Zeit mit Erlebnissen füllen, diese Rechnung ist heute wieder voll aufgegangen. Ein Hammertag in Kopenhagen liegt hinter mir und das starke Gefühl mit meiner Freizeit heute genau den richten Inhalt gegeben zu haben. Sicherlich ist Kopenhagen für mich ein Ort mit Bedeutung. Als ich hier im letzten Herbst vor dem Rathaus stand, befand ich mich vor dem Sturm , der mein Leben umpflügen sollte…nun stehe ich wieder hier…quasi im Auge des Sturms…und Ende des Jahres werde ich wieder hier sein. Dann resümierend, in der Ruhe in meinem Leben, nach dem Sturm.
Und wieder weg…
Eine Woche nach Köln..wieder raus..wieder weg..wieder Flughafen…diesmal auf nach Kopenhagen…
Urlaubsvorbereitungen
Die Zeit vergeht wie im Fluge und in gut 8 Wochen ist er da, unser großer Sommerurlaub. Sich schon jetzt mit dem (für mich) total neuen Urlaubsziel zu beschäftigen nährt einfach die Vorfreude und lässt mich ein wenig aufleben. Auch wenn alles anders geplant war, und ich nach der längsten Arbeitsphase im Jahr endlich in meinen wohlverdienten Sommerurlaub fallen wollte, in dem ich dann wahrscheinlich nur dazu benutzt hätte, um mich zu entspannen, Kraft zu tanken und auszuruhen. Nun werde ich bis dahin ausgeruht sein, wie selten vorm Urlaub, was diesen für mich nun anders erscheinen lässt. Ich glaube, ich kann diese Zeit dort nun bewusster wahrnehmen und viel weniger egoistisch mein Seelen- und Körperwohl pflegen, sondern eher das Erlebnis „Familienurlaub“ ganz bewußt genießen. Und das ohne das ich diese Zeit eigentlich allein für mich bräuchte um meine Nerven wieder herzustellen.
Langer Frühling
Die Kinder haben heute einen „variablen Ferientag“ also kurz mal raus in den Garten.Raus aus der Hütte und mal Luft und Licht auf uns einwirken lassen. Bei lauschigen 13 Grad leicht fröstelnd im Garten fühlt es sich garnicht an wie Ende Mai, sondern eher nach einem kühlen Märztag. Sonst so Sonnen- und Sommerhungrig kann dieser Sommer von mir aus genauso milde ausfallen wie sein milder Vorgänger, der Frühling. Passt einfach mehr zu diesem Jahr, indem doch eh irgendwie alles anders läuft als sonst.
Alles richtig gemacht
Gestern einfach raus..auf zum letzten Heimspiel und großen Saisonabschluss. Umringt von Freunden..eine Wohltat für die Seele.
ESC 2015
Es ist wieder soweit, Ende Mai flattert das Event „Eurovision Song Contest“ über den Bildschirm. Für mich ein Event mit Bedeutung und Tradition, denn seine zeitlich genau bestimmte Wiederkehr markiert einen bestimmten und festen Punkt im Jahr. Es hat etwas von …“ist schon wieder ein Jahr vorbei, das wieder ESC Zeit ist?“ und wirft ein bisschen auch die resümierenden Fragen auf „Was ist in meinem Leben passiert, seit dem letzten Mal“. Der Songcontest hat seinen festen Platz im Jahr und kleine Rituale im Leben tun gut und vermitteln Beständigkeit. Nächstes Jahr werde ich mich an dieses Event erinnern und an die unruhige Zeit, die mich dabei umgab.
Grillen
Grillen bei Schwiegereltern im Garten. Raus.Zeit nutzen.Zwischen Menschen sitzen.Reden und zuhören und einfach den Moment genießen.
Eingerostet
Der Tag in Köln hat meine Kräfte aufgebraucht. Nach zwei Tagen der Erholung stelle ich eine ungewollte Tendenz in mir fest, die der inneren Trägheit. Nicht unbedingt etwas zum zu müssen, endet leider dann auch im Wege des geringsten Widerstandes in dem, das man nichts tut. Rausgerissen aus einer logischen Abfolge von Dingen, die man einfach tut, weil man sie tun muss, kann man sich in der absoluten Freiheit nur selbst motivieren, das zu tun, was man eigentlich vor hatte. So treffe ich nun einen Pakt mit mir selbst. Die letzten zwei Tage genutzt, um die Seele zur Ruhe kommen zu lassen, werde ich mein Boot nun nicht weiter treiben lassen, sondern eigenmächtig zumindest einen Zielkurs bestimmen. Von nun an, werde ich einfach keine Zeit mehr vergeuden, die mir irgendwie geschenkt wurde.
Es ist Pfingsten
Und zu diesem Fest gehören einfach Schokoladenkäfer.
Stagnation des Lebens
Das Jahr zieht so leise durchs Land und die Monate geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand, ohne voneinander Notiz zu nehmen. Für mich ist dieses Jahr alles anders. War für mich die vorbeirasende Zeit sonst ein monotoner Fluss, vor dem ich paralysiert und unbeeindruckt saß, ist die neue Zeit eher eine Reise auf einem wilden Fluss , bei dem sich Stromschnellen und ruhiges Fahrwasser, begleitet von schöner Umgebungsnatur und interessanten Mitreisenden, abwechseln. Vom Zuschauer, der auf den Fluss seines Lebens starrt bin ich zum Reisenden geworden, der den Fluss ansich bewusst wahrnimmt. So wird mir auf dieser Reise auf dem Fluss immer bewusster, wie lange ich starr und stagnierend an diesem Fluss gestanden habe. Vielleicht war es die lähmende Stagnation des Lebens, was sich zwar sicher und beständig angefühlt hat, aber auch deprimierend und tot.