Gedankendeponie

Es ist wieder soweit, morgen jährt sich dieser Tag bereits das sechste Mal. Ein Tag an dem ich Abends erfuhr das du am Morgen dieses Tages diese Welt verlassen hat. Es war schon sehr lange her, als wir einen kurzen Weg des Lebens gemeinsam gegangen sind, und obwohl unsere Zeit sehr lange zurück lag und wir nur noch sporadischen Kontakt hatten, traf mich diese Nachricht schwer. Es zeigte sich wieder, das es nicht nur darauf ankommt, wie lange man sich im Leben begleitet, sondern wie nah man sich war. Die Liebe lag schon lange hinter uns, aber du warst eben immer ein Teil meines Lebens, meiner eigenen Vergangenheit und selbst wenn jeder auf seinen eigenen Wegen unterwegs war, starb mit dir ein Teil meiner Vergangenheit und das Gefühl, das ich in diesen unseren Erinnerungen nun zukünftig allein bin. Ich werde bis heute einige deiner Worte nicht los, die du mir, fast beiläufig, gesagt hattest, als du mir von deiner Erkrankung erzähltest. „So schnell kann ein Leben vorbei sein“ war einer dieser Sätze, die mich noch heute öfters zum Nachdenken bringt, wenn ich realisiere, wie viel länger ich schon in diesem Leben bin und wie oft ich das als völlig selbstverständlich ansehe und wie zerbrechlich und endlich doch alles ist. Ich kann bis heute nicht viel von diesem „Lebe im Moment“ umsetzen und versuche daher erst recht mir öfters zu vergegenwärtigen, das jeder Tag im Leben ein Geschenk ist und selbst wenn man ihn nicht immer für etwas besonderes nutzt, sich immerhin des Geschenkes Ansicht bewußt zu sein.
Immer mal wieder kreisen meine Gedanken um dich und dein Weg mit mir und endet immer mit der Frage, worum einige mehr und die anderen so viel weniger Zeit zur Verfügung haben.
Mal mehr mal weniger…wenn sich dieses Datum wiederholt…dann eher mehr von der Grübelei.